Briefkasten nicht vergessen – konkrete Planung lohnt sich
von Thorsten
(Berlin)
Der Neubau eines Hauses ist mit umfassender Planung verbunden. Das betrifft nicht nur die Stromleitungen, die Auswahl der Materialien oder die Aufteilung der Räume. Auch im Außenbereich gibt es ein kleines aber wichtiges Detail zu berücksichtigen: den Briefkasten.
Jedes Haus braucht einen Briefkasten, der sowohl zum Design als auch zu den persönlichen Ansprüchen passen sollte. Neben der täglichen Post und Zeitung können in besonders großen Briefkästen auch Pakete hinterlegt werden. Außerdem gibt es Vorgaben zu beachten, die Montage und Erreichbarkeit des Briefkastens betreffen. Der folgende Ratgeber erläutert, warum sich eine umfassende Planung auch für den Briefkasten lohnt.
Größe und Volumen auswählen
Der wohl wichtigste Punkt bei der Auswahl des Briefkastens ist die Größe. Schließlich sollten alle Sendungen am Tag Platz finden und dürfen für Außenstehende nicht erreichbar sein. Die Standardmaße sind in der
Norm DIN EN 13724 festgeschrieben und geben vor, einen Brief der Größe C4 mit 229 x 324 mm aufzunehmen.
Dementsprechend sind Volumen als auch Einwurfschlitz anzupassen. Der Schlitz besitzt meist eine Größe zwischen 3 und 3,5 cm für etwas dickere Umschläge. Damit können auch schlanke Zeitungen oder Zeitschriften eingeworfen werden, ohne einen Knick zu erleiden. Außenstehende wiederum sollten durch den Schlitz nicht in den Briefkasten greifen können.
Die meisten Hersteller befolgen diese Standardmaße bereits bei den einfachen Modellen. Wer ein Haus baut, bekommt aber deutlich mehr Planungsmöglichkeiten, was den Briefkasten betrifft. Er sollte auf jeden Fall genügend Fassungsvermögen mitbringen. Wer häufig unterwegs ist und die Sendungen nicht persönlich entgegennehmen kann, braucht ein entsprechend großes Modell.
Der
Paketbriefkasten ist dabei die sichere Station für Zuhause, wie Frabox erklärt. Die Modelle werden immer öfter am Einfamilienhaus genutzt, um auch große Sendungen und Pakete zu empfangen, ohne selbst anwesend zu sein.
Der Bote platziert das Paket dabei auf einem Ablageblech. Über eine Rutsche gelangen die Sendungen ins Innere. Daneben gibt es Modelle mit einer größeren Einwurfklappe, die über eine Gasdruckfeder selbst wieder schließt. Auch ein mechanisches Paketschloss ist denkbar.
Das Design spielt eine wichtige Rolle
Der erste Eindruck eines Hauses wird maßgeblich vom Briefkasten bestimmt. Deshalb sind neben der Größe auch Form, Material und Farbe zu berücksichtigen. Bestenfalls passt sich das Design des Briefkastens dem Haus an oder wird zu einem stylischen Hingucker.
Die Standardmodelle bestehen meist aus Stahl oder Edelstahl. Dabei wirken sie alles andere als kühl und bringen eine lange Haltbarkeit mit sich. Der witterungsbeständige Edelstahl oder pulverbeschichtete Stahl ist gegen Wettereinflüsse und Rost geschützt. Zudem muss die Oberfläche nicht den klassischen Silberlook tragen.
Viele Briefkästen werden in einem modernen Schwarz, Grau oder Weiß gewählt. Je nach Modell lassen sie sich auch mit dem Namen und der Hausnummer kombinieren und erzeugen für mehr Ästhetik im Eingangsbereich.
Pure Nostalgie sind die Briefkästen aus Gusseisen. Verschnörkelte Ornamente oder die kleine Fahne im amerikanischen Stil erzeugen einen ganz besonderen Look. Diese Modelle werden aber weniger für den Neubau ausgewählt, sondern schmücken ältere und renovierte Häuschen.
Der richtige Standort für den Briefkasten
Der Briefkasten muss für den Postboten leicht erreichbar sein. Deshalb ist der Standort nicht nur aus optischen, sondern aus praktischen Gründen zu wählen. Der Weg zur Eingangstür oder das Treppensteigen vor der Haustür sollte den Mitarbeitern erspart bleiben. Doch wo befindet sich der beste Platz, um Briefe und Pakete zuverlässig zu erhalten?
Für den Standort selbst gibt es keine gesetzliche Vorgabe. Empfänger können aber von der Postzustellung ausgeschlossen werden, wenn der Briefkasten nur unter unverhältnismäßig schwierigen Umständen zu erreichen ist. Der Postbote muss schließlich nicht Gefahr für sein eigenes Leben, freilaufende Hunde oder Stolperfallen riskieren, um die Sendungen zuzustellen. Die
Deutsche Post betätigt selbst: "Der ideale Briefkasten ist grundsätzlich von außen zugänglich".
Am besten eignet sich ein Standort am Eingangsbereich. In der Nähe der Einfahrt oder direkt am Zaun ist der Kasten für die Postmitarbeiter leicht erreichbar. Bei manchen Häusern wird der Briefkasten eher geschützt neben der Eingangstür und unter dem Vordach geplant. Dieser Standort ist nur empfehlenswert, wenn der Weg durch die Einfahrt bis zur Haustür nicht so lang angelegt wurde. Der eigene Komfort sollte immer in das Verhältnis zum Aufwand der Postboten gesehen werden.
Zudem muss der Briefkastenschlitz erreichbar bleiben. Empfohlen wird eine Höhe zwischen 70 und 170 cm über dem Boden. Auch ist eine deutliche Beschriftung vorteilhaft. Nicht nur die Post, sondern Notärzte und Feuerwehr sind für gut lesbare Buchstaben und eine erkennbare Hausnummer dankbar. Bei Unterputz-Modellen ist natürlich die Montage in einer Zaunsäule oder an der Hauswand vorgesehen.
Ist das Zeitungsrohr noch modern?
Das klassische Zeitungsrohr ist nicht mehr an jedem Briefkasten zu finden. Dabei sollte der praktische Nutzen nicht vergessen werden. Zeitschriften und Zeitungen müssen nicht extra geknickt werden. Dafür benötigt das Rohr immer einen regengeschützten Standort. Wer den Briefkastenschlitz und auch das Volumen bei der
Planung groß genug berücksichtigt, kann auf das Zeitungsrohr verzichten. Dies unterstützt auch eine klare Linienführung im Design.
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