Hausbau: Fenster und Sonnenschutz

von Stefan
(Klaus in Vlbg.)

Die richtigen Fenster auszuwählen, ist für viele Bauherren gar nicht so einfach. Es gibt vieles zu bedenken bei der Entscheidung und wichtige Aspekte, die dabei berücksichtigt werden sollten.

Ein Fenster ist nicht bloß ein Fenster, denn es sollte in das Gesamtgefüge harmonisch passen und dennoch Schutz vor Sonne, Hitze und Kälte bieten. Fehler bei der Auswahl oder mangelnde Qualität werden vielleicht nicht gleich bemerkt, aber spätestens bei der ersten Kältewelle werden dann etwaige Undichtigkeiten zu einer Kostenfrage, weil Kälte ins Haus dringt. Um wirklich die Heizkosten in Zaum zu halten und Energie zu sparen, braucht es die richtigen Fenster.

Mittels Thermografie können sogenannte Wärmebrücken gefunden werden. Über die undichten Fugen oder ungedämmten Übergänge wird dann ungeplant Wärme hinausgeleitet. In der Laibung der Fenster kann eine schlecht gedämmte Verankerung eines Fensters ebenfalls zu erheblichen Wärmeverlusten, Zugluft und Feuchtigkeit kommen. Der Einbau von Fenstern ist also eine große Herausforderung.

Sonnenschutz von innen

Die einfachste Lösung, um Sonnen- und Sichtschutz zu gewährleisten, ist ein Sonnenschutz von innen. Das ist auch nachträglich gut umzusetzen und ist je nach Produkt oder Modell unterschiedlich vom Preis her. Vorhänge, Jalousien und Plissees bieten hervorragenden Blendschutz und Sichtschutz. Sie sind einfach zu befestigen bzw. zu montieren. Außerdem gibt es vielerlei Variationen und eine große Farbauswahl für Plissees und andere innenliegende Sonnenschutzangebote.

Wichtig ist, dass der Hitzestau zwischen dem Sonnenschutz und dem Fenster wieder entlassen wird. Die aufgeheizten Fenster verhindern wie die Plissees nicht das Eindringen von Hitze generell. Sie müssen spätestens zu kühleren Tageszeiten oder abends nach oben gezogen werden, um dem Hitzestau entgegenzuwirken. In der Coronapandemie boomte der Verkauf von Hitzeschutz für Fenster. 2023 ging der Umsatz um eine Million Stück zurück.

Sonnenschutz von außen

Ein Rollladen wird außerhalb, also vor den Fenstern, angebracht und schützt vor zu großer Sonneneinstrahlung. Zudem bietet er auch guten Schutz vor Lärm oder Einbruch. Solch ein Rollladen ist relativ robust gebaut und sehr windstabil. Die Lichtschlitze können individuell eingestellt werden, sodass sie bei Schrägstellung Tageslicht einlassen. Besonders unkompliziert ist die Montage als Aufsatz. Hier wird der Rollladen direkt auf die Fenster vorab installiert und damit ideal für kleine bis normal große Fenster.

Alternativ kann man den Sonnenschutz in der Laibung des Fensters anbringen oder als Vorbau auf dem Mauerwerk.

Der Vorteil eines außenliegenden Sonnenschutzes ist auch der zusätzliche Wärmeschutz im Winter. Allerdings sind Außenrollläden natürlich entsprechend auch der Witterung ausgesetzt und brauchen mehr Pflege. Bei besonders tiefen Temperaturen sollten die Rollläden nicht bewegt werden. Hat sich Frost angesetzt oder stärkere Kälteeinwirkungen sein, wäre das Bewegen der Lamellen heikel und könnte die Schäden führen.

Wer keine komplexen Rollladenkästen möchte, kann sich alternativ eine Markise einbauen lassen, die beispielsweise automatisch ausfährt, wenn die Sonneneinstrahlung einen vorab definierten Bereich erreicht hat.

Außerdem gibt es Fenster aus Sonnenschutzglas. Bis zu 80 Prozent der Wärmeenergie aus Sonnenstrahlen werden damit abgehalten. Das ist einer hauchdünnen, metallischen Schicht zu verdanken, die kaum erkennbar ist. Diese filtert die Sonnenstrahlen und sorgt zudem dafür, dass die Infrarotstrahlung nicht ins Innere des Hauses dringt.

Klimaveränderungen zwingen zum Umdenken

Angesichts der steigenden Temperaturen in unseren Breitengraden führt an einem effektiven Sonnenschutz wohl längerfristig kein Weg vorbei. Es braucht Schutz vor Hitze und zu viel Sonneneinstrahlung, sonst heizen sich die Innenräume zu sehr auf. Am besten ist eine Kombination aus beidem: innen- und ausliegendem Sonnenschutz.

Das beeinträchtigt nicht nur die Gesundheit vulnerabler Personen, sondern auch das Allgemeinbefinden aller, die sich im Inneren des Hauses aufhalten. Im Sommer 2023 wurden 3200 Todesfälle bedingt durch Hitze in Deutschland bestätigt laut dem Bundesministerium für Gesundheit - 85 Prozent waren ältere Personen ab 75 Jahren.

Bildquelle: Astibuk / clipdealer.de

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