Hausbaupreise je Quadratmeter
von Niki
(Bayern)
Als Erstes möchten wir uns für diese tolle Seite bedanken, bei der Sie sicherlich ganz viel Mühe und Zeit investiert haben! Nochmal unser herzliches Dankeschön! Unser Plan für den Hausbau läuft gerade auf Hochtouren, wir beabsichtigen ein Holzhaus zu bauen. Leider haben wir trotz Ihren Seiten, bei der ich oft unterwegs bin, nicht die passenden Antworten auf unseren Fragen gefunden.
1. Sie meinen, der QM-Preis ist regionabhängig und müsste beim Makler, bei regionalen Hausbaufirmen oder Architekten erfragt werden. Dies haben wir versucht und leider bis auf eine Mail keine Reaktionen bekommen auf meine Frage. Die eine Mail konnte uns auch keine richtige Auskunft geben zum QM-Preis. Anfragen bei den regionalen Hausbaufirmen haben wir gemacht (bei einem) und der gibt 2100 Euro pro qm an, was aber sicherlich nicht als Herstellungskosten berechnet wurde. Was können wir noch machen?
2. Gibt es Hausbauherren, die bereits nach Ihrem Konzept bzw. Preis von 1.500 Euro pro qm gebaut sowie bei Hausbaufirmen den qm-Preis von z.B. 2.000 Euro auf 1.500 Euro runtergehandelt haben (egal, ob in Ausbaustufe, Selbstbaustufe oder...)?
3. Aus der 2. Frage leitet sich dann diese Frage ab. Zwei voneinander unabhängige Baubegleiter meinen, eine Einsparung von ca. 500 euro pro qm ist eher unrealistisch und lässt sich sicherlich schwer mit einer Hausbaufirma runterverhandeln. Verlangt die Hausbaufirma zu teure Materialien? Oder zu viel Lohn? Kann "unser" Baubegleiter evtl. mit Ihnen in Kontakt treten um die Kniggle zum Preisverhandlungen einzuholen? Wir danken im Voraus für Ihre Antworten und hoffen, dass sie uns helfen und weiterbringen! Viele Grüsse, Niki
Bauhilfe24-Antwort
Hallo Niki, danke für Interesse an meiner Website. Hier nun meine Antworten, die Ihnen weiterhelfen mögen...
zu 1.: Die regionalen Preise für Häuser sind eigentlich nur bei einem beabsichtigten Kauf eines Hauses von Bedeutung, beim Neubau können diese Regionalpreise aber ruhig vernachlässigt werden, weil die tatsächlichen Baukosten eigentlich überall ähnlich sind. Und dass Sie auf Ihre Anfragen über die m²-Preise für den Bau eines Hauses keine befriedigenden Antworten bekommen haben, ist eigentlich völlig klar:
Sie müssen sich das so vorstellen: Wenn Sie - bei wem auch immer - nur eine unverbindliche Anfrage stellen, werden Sie nie eine brauchbare Auskunft über die tatsächlichen Herstellungskosten bekommen. Vielmehr wird aus einleuchtenden Gründen jeder versuchen, Ihnen möglichst hohe Preise "zu verkaufen", was gleichzeitig auch einen hohen Gewinn für den jeweiligen Anbieter bedeuten würde.
Die einzige Lösung:
Sie müssen von einem Baufachmann unbedingt professionelle Leistungsverzeichnisse für jedes einzelne Gewerk erstellen lassen und dann im Rahmen einer umfangreichen Bauausschreibung möglichst viele Angebote einholen. Wie Sie dabei am besten vorgehen, lernen Sie in meinem 30-Tage E-Mail-Kurs, den Sie kostenlos bekommen, wenn Sie sich entweder für den Kauf meines eBooks "Muster-LV Rohbau" entscheiden oder für das
Hausbaukostenbuch Edition Gold Professional.
Die Antwort auf Ihre Frage, was Sie "noch" machen können, ist also ganz einfach: Wickeln Sie Ihr Bauvorhaben so ab, wie ich das an vielen Stellen auf meiner Website oder in meinen Ratgebern immer wieder beschrieben habe. Wenn Sie sich genau an diese Empfehlungen halten, können Sie sich viel Ärger und Arbeit ersparen und vor allem: Sie werden Ihr Haus zu den tatsächlich Herstellungskosten bekommen - und nicht zu den überall angebotenen Verkaufspreisen.
zu 2.: Natürlich gibt es sehr viele Bauherren, die für ihr Haus nicht mehr als 1.500 EUR pro m² bezahlt haben. Wichtig zu wissen ist aber, dass diese Leute nicht nach "meinem Konzept" gebaut haben. Vielmehr haben diese Bauherren ihren Traum vom eigenen Haus so verwirklicht, wie das eigentlich jeder Bauherr tun sollte:
- a) Festlegen, wie viel das Bauprojekt insgesamt höchstens kosten darf.
- b) Vorentwurf von Architekt erstellen lassen.
- c) Ausführungsplanung und komplette Bauabwicklung von Baumanagementbüro durchführen lassen.
Hier kann ich nur sagen, dass eine Preisverhandlung mit einer Hausbaufirma ohne Bauausschreibung völlig sinnlos ist. Preisverhandlungen werden (vom beauftragten Bauherrenvertreter bzw. Baumanager) immer erst dann geführt, wenn Angebote von den verschiedenen Firmen vorliegen. Grundlage für die Preisverhandlungen ist dann immer der theoretische Bestpreis, welcher über einen professionellen Preisvergleich mittels Preisspiegel ermittelt wird.
Wenn "Ihr" Baubegleiter dazu in der Lage ist, eine professionelle Bauausschreibung zu machen, braucht er auch keine "Nachhilfe". Sollte Ihr Baubegleiter aber ausgerechnet bei den wirklich wichtigen Themen Leistungsverzeichnisse erstellen und Bauausschreibung, Preisverhandlung und Auftragsvergabe nicht wirklich sattelfest sein, sollten Sie sich lieber einen geeigneteren Baubegleiter suchen - optimal ist immer ein professionelles Baumanagementbüro.
Hinweis: Mit dem Baumanager sollte unbedingt eine Erfolgsbeteiligung vereinbart werden. Wenn die Vergabekosten niedriger sind als die zur Verfügung stehenden maximalen Kosten, sollte der Baumanager neben seinem Pauschalhonorar mindestens die Hälfte der zusätzlich eingesparten Kosten als Erfolgshonorar bekommen.
Mehr Erfolg beim Hausbau!
Wilfried Ritter
Autor und Herausgeber
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