Spar-Tipps für angehende Hausbesitzer
von Viktor Schitow
(Munich)
Beim Hauskauf- oder Bau gibt es viel zu beachten. Noch vor den Finanzierungsdetails bei der Bank sollten einige grundsätzliche Aspekte bedacht werden. Das betrifft beispielsweise Lage, Bauart und Ausstattung. Heutzutage spielt dabei auch die Energiebilanz eine zentrale Rolle. Künftige Hauseigentümer sind gut beraten, sich mit den aktuellen Möglichkeiten und Entwicklungen zu befassen, da diese auf Dauer für große finanzielle Vorteile sorgen können.
Beim Bau auf lange Sicht denken
Wie der
terrafinanz.de Immobilien-Ratgeber zeigt, gibt es zahlreiche Aspekte, die angehenden Besitzern vielleicht noch gar nicht bewusst sind. Das betrifft alleine schon die Baukosten. Hier haben energieeffiziente Häuser die Nase vorne – zunächst allerdings im negativen Sinne. Zahlen machen das deutlich: Die Mehrkosten, um die Kriterien eines Passivhauses zu erfüllen, liegen im fünfstelligen Bereich; je nach Größe des Hauses sind Beträge wie 10.000, 15.000 oder auch 25.000 Euro keine Seltenheit. Das betrifft jedoch nur die Anschaffung. In den Folgejahren profitiert der Besitzer von deutlich geringeren Energiekosten, die im Optimalfall knapp bei null liegen. Die Amortisation ist normalerweise nach ungefähr 10 Jahren erreicht; bei Immobilien kein langer Zeitraum. Der Bau eines Passivhauses rechnet sich also fast immer.
Paradebeispiel Keller
Auch fernab des Energie-Themas gibt es einige Sparmöglichkeiten beim Bau. Das sollte schon bei der Konzeption berücksichtigt werden. So kostet zum Beispiel ein Keller gut und gerne 20.000 bis 30.000 Euro, in vielen Fällen auch noch deutlich mehr. Wirklich nötig ist ein Keller allerdings nicht unbedingt – die Haustechnik kann auch in anderen, viel kleineren Räumen oberhalb des Erdreiches untergebracht werden. Der einzige wirkliche Grund pro Keller ist somit der zusätzliche Stauraum. Wer diesen nicht benötigt, kann auf den Keller verzichten. Allerdings: Diese Entscheidung kann nicht rückgängig gemacht werden und sollte deswegen gut bedacht sein.
Mythos Eigenleistung: immer kritisch bleiben
Nicht zuletzt taucht auch der Begriff Eigenleistung in vielen Kalkulationen auf. Dass es sich bei der sogenannten "Muskelhypothek" jedoch oft nur um eine scheinbare Erleichterung handelt, wird häufig nicht erkannt. Viele Bauherren überschätzen, zu welchen Leistungen sie tatsächlich in der Lage sind. Kommt es in der Folge zu Verzögerungen oder gar zu Schäden durch falsch ausgeführte Maßnahmen, kehrt sich der Kostenvorteil endgültig um. Die Mehrkosten sind dann meistens höher, als die direkte Beauftragung von Experten gekostet hätte. Deswegen: die Eigenleistung am besten sehr konservativ berechnen und auch nur in Bereichen, in denen handfestes Expertenwissen vorhanden ist.
Beim Grundstück vernünftig bleiben – und ins Detail gehen
Große Grundstücke hören sich attraktiv an, da sie direkt die Assoziation mit prächtigen Gartenanlagen wecken. Allerdings beginnt das Sparen schon genau dort: Viele Grundstücke werden zu groß gewählt, sodass die zusätzlichen Kaufkosten in keinem Verhältnis zur letztendlich genutzten Fläche stehen. So reichen für ein kleines Einfamilienhaus schon 400 Quadratmeter aus; ein kleiner Garten ist dann immer noch möglich. Im Vorhinein sollte außerdem auf eine genaue Vermessung sowie eine Untersuchung des Erdreiches geachtet werden. Vor allem der Grundwasserspiegel kann für den Hausbau eine Rolle spielen, etwa für die Abdichtung des Kellers. Böse Überraschungen beim Bau werden somit ausgeschlossen, und die Finanzierung wird nicht durch plötzliche Mehrkosten von 10.000 Euro ins Wanken gebracht.
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