Altersgerecht bauen: So macht man das eigene Haus zukunftssicher

von Nicolas

Wer ein Haus baut, denkt oft in erster Linie an die aktuelle Lebenssituation - Familie, Platzbedarf, Budget. Doch was ist in 20 oder 30 Jahren? Ein clever geplanter Neubau kann so gestaltet werden, dass man ihn bis ins hohe Alter ohne größere Umbauten nutzen kann. Wer vorausschauend baut, spart später hohe Kosten und vermeidet zudem auch lästige Umbaumaßnahmen.

Barrierefreies Bauen beginnt bereits bei der Planung

Es gibt grundsätzlich einige Entscheidungen, die schon in der Planungsphase getroffen werden sollten, um ein Haus altersgerecht zu gestalten. Dazu gehört zum Beispiel erst einmal die Wahl der richtigen Grundrissgestaltung. Ein Bungalow ist die einfachste Lösung, da alles auf einer Ebene liegt und Treppen von vornherein kein Problem darstellen.

Wer lieber ein Haus mit mehreren Etagen bauen möchte, sollte zumindest das Erdgeschoss so planen, dass hier später alle wichtigen Räume vorhanden sind - ein Schlafzimmer, ein Badezimmer mit einer ebenerdigen Dusche und eine Küche. So bleibt im Alter immer noch die Möglichkeit, den oberen Bereich für Gäste oder als Abstellfläche zu nutzen.

Auch Türbreiten spielen eine wichtige Rolle: Wer von Anfang an breitere Türen (mindestens 90 cm) einplant, sorgt dafür, dass später auch ein Rollator oder Rollstuhl problemlos hindurch passt.

Treppen, Eingänge und Bewegungsflächen sinnvoll gestalten

Vor allem Treppen können im Laufe der Zeit zu einem echten Hindernis werden. Eine Lösung ist ein Haus mit offener Architektur und breiten Treppenstufen, die später leichter mit einem Treppenlift ausgestattet werden können. Wer bereits in jungen Jahren darauf achtet, dass die Treppe stabil und großzügig gestaltet ist, spart später den Umbauaufwand.

Alternativ kann man auch schon während der Bauphase Vorkehrungen treffen, falls man später einen Treppenlift mieten oder kaufen sollte. Dazu gehören unbedingt eine geeignete Stromversorgung in der Nähe der Treppe sowie ein Geländer, das sich einfach anpassen lässt.

Auch der Hauseingang sollte barrierefrei geplant werden. Eine kleine Stufe zur Tür mag anfangs vielleicht kein Problem sein, kann aber im Alter zum Hindernis werden. Eine schwellenlose Lösung oder eine kaum sichtbare Rampe ist daher eine clevere Alternative.

Badezimmer: Jetzt schon für später vorsorgen

Ein barrierefreies Badezimmer ist nicht nur für Senioren ein Vorteil - es ist auch für Familien mit kleinen Kindern oder für Menschen mit vorübergehenden Einschränkungen eine große Erleichterung. Eine bodengleiche Dusche mit ausreichend Platz, rutschfeste Fliesen und eine sinnvolle Anordnung der Armaturen machen das Bad zukunftssicher.

Es lohnt sich außerdem, die Wände rund um Dusche und WC mit einer stabilen Unterkonstruktion zu versehen. So können später Haltegriffe nachgerüstet werden, ohne dass die Fliesen beschädigt werden müssen.

Technische Helfer für mehr Komfort

Die sogenannten Smart-Home-Technologien sind nicht nur Spielerei, sondern können das Leben im Alter erheblich vereinfachen. Automatische Rollläden, sprachgesteuerte Lichtsysteme oder eine smarte Heizung sorgen für Komfort und Sicherheit. Besonders praktisch sind Notrufsysteme, die über das Smartphone oder eine zentrale Steuereinheit im Haus bedient werden können.

Ein weiteres kleines, aber wichtiges Detail: Steckdosen und Lichtschalter sollten nicht zu tief angebracht werden. Eine Höhe von etwa einem Meter ist ideal, damit sie später auch im Sitzen gut erreichbar sind.

Garten und Außenbereiche altersgerecht anlegen

Nicht nur im Haus, sondern auch draußen kann man vorausschauend planen. Wege sollten breit genug und möglichst ohne Stolperkanten angelegt werden. Eine automatische Bewässerungsanlage spart später Kraft und Aufwand beim Gießen.

Auch die Terrassengestaltung spielt eine Rolle. Eine ebenerdige Terrasse mit rutschfesten Platten ist eine sinnvolle Lösung. Wer eine Überdachung einplant, sorgt nicht nur für Schatten im Sommer, sondern auch für eine trockene Fläche bei schlechtem Wetter.

Zukunftssicher bauen zahlt sich aus!

Ein altersgerechtes Haus muss schließlich keinesfalls langweilig oder gar klinisch wirken - ganz im Gegenteil. Wer sinnvoll und mit Bedacht plant, kann von Anfang an Komfort mitdenken, der nicht nur im Alter, sondern auch in jungen Jahren Vorteile bringt.

Und das Beste daran: Viele dieser Maßnahmen sind nur ein geringer Mehraufwand beim Neubau - aber eine große Erleichterung, wenn sich die Bedürfnisse mit der Zeit verändern. Wer also jetzt mit Weitblick baut, erspart sich später teure und aufwendige Anpassungen.

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