Fertighaus bauen: Wie fertig solche Häuser sind und was meistens fehlt

WENN Sie ein Fertighaus bauen, bekommen Sie ein fertiges Haus? Sie wissen wahrscheinlich selbst, dass das in den meisten Fällen nicht so wörtlich genommen darf. Dabei wäre die Vorstellung von einem tatsächlich fertigen Haus eine sehr schöne. Richtig verlockend. Haus aussuchen, bestellen, errichten lassen, einziehen, Fertig.

Fertighaus bauen

Aber das sind halt leider nur Träume. Denn Fertighaus bedeutet nicht gleichzeitig auch Fertiges Haus. Vor allem dann, wenn Sie unter einem fertigen Haus auch ein bewohnbares Haus verstehen.

Was genau ist eigentlich ein Fertighaus?

Ein Fertighaus wird so bezeichnet, weil es aus fertigen Bauteilen bzw. Bauelementen besteht. Soll heißen: Die einzelnen Bauelemente - also beispielsweise die Wand-, Decken- und Dachelemente - werden in einer Werkshalle industriell vorgefertigt - und zumindest auf einer Seite (Bei Wänden und Dach die Außenseite) völlig geschlossen.

Dann werden die Einzelteile zur Baustelle geliefert und dort in kürzester Zeit nach einem ausgeklügelten Montageplan von routinierten Fachleuten zusammengebaut.

Dass diese Art und Weise, ein Haus zu errichten, wichtige Vorteile für Sie als Bauherr hat, liegt auf der Hand...

Die einzelnen Bauteile werden unter optimalen Bedingungen absolut trocken hergestellt und alle Produktionsschritte werden zuverlässig überwacht und kontrolliert. Dadurch werden nachweisbare, hohe Qualitätsstandards eingehalten.

Darüber hinaus ist das Herstellungs- bzw. Produktionsverfahren sehr wirtschaftlich und spart damit Zeit und Geld. Die Montage bzw. Errichtung des Hauses dauert nämlich nur wenige Tage, oft sogar nur einige Stunden, wenn die Montagearbeiten wirklich perfektioniert wurden.

Wie weit die einzelnen Bauteile vorgefertigt werden, hängt von der bestellten Ausbaustufe ab. Von "Ausbauhaus" bis "Schlüsselfertig". In der Regel ist ein Fertighaus aber zumindest außen komplett fertig. Damit sind die Fenster- und Türelemente bereits eingebaut, die Wände sind außen verputzt, das Dach ist gedeckt. Und Fertighäuser werden bereits in der Produktionshalle für den Einbau der Elektro-, Sanitär- und Heizungsinstallation vorbereitet.

  •     Es spricht also ziemlich viel dafür, ein Fertighaus bauen zu wollen

Und wenn Sie darauf achten, dass der von Ihnen gewählte Fertighaushersteller Mitglied bei einem Fertighausverband ist, sind Sie in jedem Fall auf der sicheren Seite. Nur so haben Sie nämlich die Gewähr, dass Sie ein Fertighaus mit geprüfter Qualität bekommen. Auf alles andere sollten Sie sich nicht einlassen, wenn Sie ein Fertighaus bauen lassen möchten.

Übrigens: Derzeit gibt es in Bulgarien, Deutschland, Großbritannien, Irland, Italien, Österreich, Tschechien, Schweden sowie in der Schweiz und in der Slowakei gut organisierte Fertighausverbände, deren Mitglieder die verschiedenen Fertighausanbieter sind.

 FERTGHAUS-TIPP 

Sie wissen nicht genau, wo Sie bei Ihrer Suche nach dem für Sie am besten geeigneten Fertighaus beginnen sollen? Dann empfehle ich Ihnen, die kostenlose Serviceleistung unseres Websitepartners DAA zu nutzten.

Die Deutsche Auftragsagentur, die ihre Serviceleistungen übrigens auch in Österreich anbietet, bringt nämlich ganz einfach Bauherren und Hausanbieter zusammen.

Was bedeutet beim Fertighaus Bauen: 'Ab Kellerdecke Oberkante'?

"Ab Kellerdecke Oberkante" (KDOK ) oder "Ab Fundament Oberkante" (FDOK) bedeutet für Sie, dass alles, was nicht über der Kellerdecke oder der Fundament-Bodenplatte ist, Ihre eigene Angelegenheit ist. Natürlich auch alle Leistungen rund um Ihr Haus.

Sie sollten daher unbedingt bedenken, dass auch bei einem Fertighaus unbedingt ein Architekt oder Baubetreuer die Koordinierung aller Handwerker und Firmen übernehmen sollte.

Schließlich muss ja auch bei einem Fertighaus alles genauso wie bei einem herkömmlich errichteten Massivhaus organisiert werden - mit Ausnahme des Hauses selbst. Obwohl es auch hier keineswegs schadet, wenn ein Baubetreuer vorhanden oder verfügbar ist, der dem Fertighauslieferant auf die Finger schaut.

Wenn Sie ein Fertighaus bauen lassen, macht zwar natürlich das Haus selbst einen großen Teil des Gesamtprojektes aus. Aber was nützt Ihnen ein Haus, das ab der Kellerdecke fertig ist und es fehlen zum Beispiel diese Bauleistungen:

  • Der gesamte Keller
  • Der Anschluss der Elektroleitungen an den Zählerkasten
  • Der Anschluss der Abwasserleitungen an den Kanal
  • Der Anschluss der Dachrinnen an den Regenwasserkanal
  • Der Anschluss der Heizung
  • Der Kellerausbau
  • Der Kamin bzw. Schornstein
  • Der Fassadenverputz (Sockelputz) im Kellerbereich
  • Die Treppe zum Hauseingang
  • Die Terrasse
  • Die Zugangswege
  • Die Gartenflächen
  • Der Zaun
  • Die Garage

Worauf kommt es also an:

  1. Auf eine professionelle Gesamt-Organisation des Bauvorhabens (Architekt, Baumanager, Baubetreuer)

  2. Auf die Leistungsbeschreibung. Nur anhand einer detaillierten Leistungsbeschreibung können Sie feststellen, was Sie eigentlich kaufen.

Dabei sollten Sie beachten, dass diese Leistungsbeschreibungen sehr oft für einen Laien - und dazu zählen vermutlich auch Sie - nicht verständlich genug sind. Diese Leistungsbeschreibungen sollten daher auf Vollständigkeit geprüft werden.

Welche konkreten Leistungen beim Bau Ihres Hauses enthalten sein müssen, können Sie mit einem detaillierten Leistungsverzeichnis auch selbst festlegen. Auch dazu können Sie die nur hier auf dieser Website erhältlichen Ausschreibungs- und Kalkulations-Vorlagen nutzen.

Schlüsselfertig oder bezugsfertig?

Falls Sie sich mit dieser Website schon etwas näher beschäftigt haben, wir Ihnen vielleicht auch schon aufgefallen sein, dass es hier im Wesentlichen immer um ein  bezugsfertiges Haus geht, nur selten um ein schlüsselfertiges. Hier eine kurze Erklärung...

  • Im Wesentlichen KANN zwar mit beiden Bezeichnungen dasselbe gemeint sein, allerdings ist "schlüsselfertig" nur ein Begriff  aus dem Fertighausbereich, mit dem leider in ganz Europa kein verbindlicher Leistungsumfang festgelegt wurde.
  • Aussagekräftiger ist daher „bezugsfertig“, wobei aber auch diese Bezeichnung nur bedingt stimmt -  auch diese bezieht sich nämlich nur auf das Haus selbst und nicht auf die Außenanlagen. Und ohne Kanal-, Wasser-, Gas- oder Stromanschluss ist naturgemäß auch ein bezugsfertiges Haus nicht bewohnbar.

Obwohl es beim Hausbau im Allgemeinen und beim Fertighausbau im Speziellen durchaus unterschiedliche Auslegungen vor allem des Begriffs "schlüsselfertig" gibt, dürfen Sie davon ausgehen, dass Sie von guten und seriösen Hausanbietern genau das bekommen, was Sie sich auch erwarten.

  •  ABER:  Es wird immer alleine an Ihnen alleine liegen, den gewünschten Leistungsumfang ganz genau festzulegen und bei Bedarf kritisch zu hinterfragen. Sie sollten sich daher unbedingt schon in der Angebotsphase möglichst umfassend informieren, wie viel Haus Sie bekommen, wenn Sie sich für den einen oder anderen Hausanbieter entscheiden.
  • Und damit sind ausdrücklich nicht nur Fertighausanbieter gemeint!

Vielmehr sollten Sie GENERELL jederzeit wissen, wofür Sie Ihr Geld ausgeben. Spätestens dann, wenn Sie den Bauauftrag an den besten Anbieter vergeben, müssen allerdings ohnehin sämtliche Unklarheiten beseitigt sein.

Das könnte Sie auch interessieren

Top