"Was die verschiedenen Index-Werte konkret bedeuten und welchen Einfluss Baukostenindex & Co auf die Hausbau-Preise haben können."
Alle auf dieser Website und damit auch im Hausbaukostenbuch sowie in allen Muster-LV-Versionen angegeben Preise sind EU-Durchschnittspreise, die mit der aktuellen Indexzahl auf die für Ihr Land gültigen Baupreis umgerechnet werden müssen.
Unabhängig davon, ob sich durch irgendwo veröffentlichten Baukosten- oder Baupreisindex mehr oder weniger große Preisänderung bei Ihrer Richtwert-Kalkulation ergeben, muss Ihnen in jedem Fall immer Folgendes klar sein:
Die tatsächlichen Kosten und Baupreise für sämtliche Bau- und Handwerkerleistungen für Ihr individuelles Bauvorhaben können nur über eine professionelle Bauausschreibung in Erfahrung gebracht werden.
Ohne Wenn und Aber. Eine andere Möglichkeit, mit den für Sie besten Baupreisen zu bauen, gibt es nicht.
Die für den Hausbau relevanten Indexzahlen sind bei näherer Betrachtung daher gar nicht so wichtig wie oft angenommen. Trotzdem gibt es dazu immer wieder durchaus berechtigte Fragen, die hier beantwortet werden.
Hier die wichtigsten Antworten auf häufig gestellte Fragen über die Aktualisierung und Veränderung der Baupreise auf Basis der veröffentlichten Index-Zahlen.
Richtig sind vermutlich alle irgendwo veröffentlichten Index-Zahlen. Die Frage sollte allerdings lauten, ob die Index-Zahlen Auswirkungen auf IHR Bauvorhaben haben. Und hier kommt es meisten zu den ersten Missverständnissen. Warum?
Aus den Index-Werten lässt sich also nicht ablesen, ob die von den Bauherren an die Bauunternehmen bezahlten Preise "im Rahmen" lagen oder eben nicht. Hier unten eine leicht verständliche Grafik, die veranschaulicht ...
Zum Vergrößern auf die Grafik klicken.
Alle auf dieser Website Haus-Selber-Bauen.com veröffentlichten Preise sind Endverbraucherpreise in Form von EU-Durchschnittspreisen einschließlich Mehrwertsteuer in Höhe des durchschnittlichen Mehrwertsteuersatzes (Normalsteuersatz) der EU-Mitgliedsländer.
VPN ist die Abkürzung von Vergleichende Preisniveaus. Gemeint sind damit die vom Statistischen Amt der EU (Eurostat) veröffentlichten Index-Tabellen mit der sperrigen Bezeichnung Vergleichende Preisniveaus des Endverbrauchs der privaten Haushalte .
Der von Eurostat veröffentlichte Vergleichswert wird von der EU für jedes Jahr mit "100" festgelegt. Z.B: EU 27 2021=100, 2022=100 , 2023=100 und so weiter und so fort. Dadurch ist es möglich, die Preisunterschiede der verschiedenen Länder in verschiedenen Jahren zu dokumentieren.
Der Einfachheit halber wird der EU-Vergleichswert auf dieser Website keinem bestimmten Jahr zugeordnet, sondern schlicht und einfach ganz neutral als VPN-Index = 100 bezeichnet.
Ausgangspunkt und Basis für alle Preisumrechnungen ist immer dieser Index:
EU27 VPN-Index = 100
Wie die Umrechnung der Preise auf IHR Land erfolgt, zeigt das hier unten angeführte Muster-Beispiel für Deutschland.
EU 27 Länder
VPN-Index 100
Hauspreis: 292.320 €
Deutschland
VPN-Index 109,6
Hauspreis: 320.383 €
Abweichung IHRER Baukosten in % von den EU-Durchschnittspreisen:
+ 9,6 %
Ergebnis Muster-Beispiel: Die Hausbaupreise in Deutschland sind z.B. (per 06/2024) aktuell um 9,6 % höher als die EU-Durchschnittspreise und damit auch um 9,6 % höher als die auf der Website angegeben Preise.
Die aktuellen Index-Zahlen für die Umrechnung der Website-Preise auf die für Ihr Land gültigen Baupreise werden auf der Website der EU-Kommission von Eurostat veröffentlicht. Die EU-Website mit der Tabelle "Vergleichende Preisniveaus" sieht so (ähnlich) aus:
Ganz rechts in der Tabelle sehen Sie das zuletzt hinzugefügte Jahr. Da die Indexzahlen für ein aktuelles Jahr erst frühestens 1 Jahr im Nachhinein veröffentlicht werden, gelten für das aktuelle Jahr daher immer die zuletzt auf der EU-Website veröffentlichten Indexwerte. Heißt konkret:
Aktuelle Indexzahlen. Die aktuellen Indexzahlen für Ihr Land finden Sie auch auf dieser Website.
Um IHRE Indexzahl abzurufen, müssen Sie daher nicht unbedingt zur EU-Website von Eurostat wechseln.
Aufgrund der komplexen Datenerfassung und Berechnung der internationalen Kaufkraftparitäten erfolgt die Veröffentlichung der jeweils aktualisierten Index-Tabelle (EU27 VPN-Index =100) durch das Statistische Amt der EU (Eurostat) nur verzögert.
Konkret: Die Indexzahlen für das Vorjahr werden vorläufig etwa
zur Jahreshälfte des Folgejahres veröffentlicht. Die endgültige
Veröffentlichung erfolgt dann jeweils im Dezember.
Beispiel: Die Index-Tabelle für 2022 wurde vorläufig Ende Juni 2023 veröffentlicht. Die endgültige Veröffentlichung der Indexzahlen für 2022 erfolgte dann im Dezember 2023.
Bitte zu beachten: Die Baupreise in den jeweiligen Berichtszeiträumen können sich im Vergleich zu den übrigen Verbraucherpreisen unter Umständen auch überdurchschnittlich (in beide Richtungen) verändern.
Da sich diese Veränderungen aber nicht wesentlich auf IHR Bauvorhaben auswirken werden, können in IHREM aktuellen Baujahr problemlos auch die 1 Jahr "alten" Indexzahlen für Vergleichszwecke herangezogen werden.
Ja. Obwohl der Zeitplan für die Veröffentlichung der Indexzahlen von der EU-Kommission weitgehend eingehalten wird, kann es trotzdem vorkommen, dass die Indexzahlen auch nachträglich noch von der EU-Kommission korrigiert werden.
Die von der EU durch den VPN-Index veröffentlichten Indexzahlen "Vergleichende Preisniveaus" sind daher grundsätzlich am letzten Stand, können sich im Lauf der Zeit aber trotzdem noch minimal ändern, ohne dass diese Änderungen nennenswerte Auswirkungen auf die auf dieser Website angeführten Preise haben.
Im Hausbaukostenbuch sind wie auf der Website ebenfalls die EU-Durchschnittspreise einschließlich Mehrwertsteuer angegeben. Diese können durch Eingabe der aktuellen Indexzahl auf die für Ihr Land gültigen Endverbraucherpreise umgerechnet werden.
Voreingestellt ist die Indexzahl 100,00. Mit dieser Indexzahl werden die EU-Durchschnittspreise angezeigt.
Die Umrechnung der im Hausbaukostenbuch angezeigten EU-Durchschnittspreise erfolgt durch Eingabe der für Ihr Land gültigen Indexzahl.
In allen Muster-LV-Versionen sind im Wesentlichen die gleichen Preise wie auf der Website angegeben - also ebenfalls die EU-Durchschnittspreise.
Einziger Unterschied: Im Muster-LV sind alle Preise als Nettopreise angegeben. Die für IHR Land gültige Mehrwertsteuer wird in der Excel-Datei erst zum Schluss in der Kosten-Zusammenstellung zur Nettosumme hinzugefügt.
Die Umrechnung der im Muster-LV angezeigten EU-Durchschnitts-Nettopreise erfolgt durch Eingabe der für Ihr Land gültigen Indexzahl sowie des für Ihr Land gültigen Mehrwertsteuersatzes.
Der automatisch berechnete Endverbraucherpreis einschließlich Mehrwertsteuer wird in allen Muster-LV-Versionen (nur) in der Kosten-Zusammenstellung
auf der letzten Seite der Excel-Datei angezeigt.
Die auf dieser Website angegebenen Preise werden regelmäßig auf Aktualität überprüft und bei Bedarf veränderten Gegebenheiten angepasst.
Bei der zuletzt durchgeführten Überprüfung wurden die Preise stichprobenartig mit den aktuellen Vergabepreisen verglichen. Ergebnis: Die Preise sind aktuell.
Preisbasis ist daher:
Bitte beachten: Im Gegensatz zur Preisbasis gibt es auch eine Preisgrundlage. Damit wird ausgedrückt, unter welchen Umständen die Preise gelten.
Grundsätzlich können die auf der Website veröffentlichten Preise jederzeit als Richtwerte zur Ermittlung der Baukosten für die Errichtung eines Einfamilienhauses herangezogen werden.
Die Preisentwicklung wird aber auch in den nächsten Jahren im Hinblick auf die in der Praxis erzielbaren Vergabepreise genau beobachtet. Wenn nötig, werden dann die Preise bei Bedarf aktualisiert.
Die auf dieser Website angegebenen Preise werden neben laufenden Kontrollen jährlich einer umfassenden Überprüfung unterzogen und bei Bedarf aktualisiert. Konkret bedeutet das:
Die auf der Website angeführten Preise sind mindestens 1 Jahr lang gültig, in der Praxis jedoch sogar bis zu 3 Jahre.
Grundsätzlich gilt: Die tatsächlichen Baupreis für individuelle Bauvorhaben können nur über eine Bauausschreibung in Erfahrung gebracht werden. Das dazu benötigte Leistungsverzeichnis können Sie auch selbst erstellen.
Darüber hinaus sind die (erzielbaren) Preise gerade im privaten Hausbau immer von vielen individuellen Faktoren abhängig. Beispielsweise...
Der Baukostenindex (BKI) verfolgt monatlich die Entwicklung der vom Bauunternehmer (Baumeister, Professionisten) zu tragenden Kosten für Material und Lohn im Rahmen der Ausführung des Bauvorhabens.
Konkret bedeutet das: Durch die monatliche Erfassung und Beobachtung der Preisentwicklungen der im Bauprozess eingesetzten repräsentativen Produktionsfaktoren kann festgestellt werden, wie sich die Material- und Lohnkosten für die Bauunternehmen im Laufe der Zeit verändern.
Der Baupreisindex (BPI) gibt quartalsweise die Entwicklung der Marktpreise für repräsentative Bauleistungen wider.
Dieser Index berücksichtigt dabei nicht nur die Kostenentwicklung der im Bauprozess eingesetzten Produktionsfaktoren wie zum Beispiel Material-, Lohn-, Transport- oder Energiekosten, sondern auch Veränderungen der Produktivität oder der Gewinnspanne der Bauunternehmen.
Normalerweise nicht wesentlich.
Würde sich ein geänderter Baukostenindex auf Ihr Bauvorhaben nachteilig auswirken, müsste das im Umkehrschluss nämlich auch bedeuten, dass der wirtschaftliche Erfolg eines Bauvorhabens von irgendwelchen Index-Zahlen abhängig ist - was allerdings nur sehr bedingt bis gar nicht zutrifft.
Der Erfolg (nicht nur) eines privaten Bauvorhabens ist vielmehr immer noch davon abhängig, wie professionell ein Bauprojekt abgewickelt wird.
Um keine unnötige Verwirrung zu stiften, wird hier bewusst darauf verzichtet, die tatsächlichen Preisentwicklungen bzw. die Veränderung der Baupreise im Verlauf der Jahre detailliert darzustellen.
Sie dürfen aber mit gutem Gewissen davon ausgehen, dass bei der Veröffentlichung der auf dieser Website angegebene Preise immer auch der aktuelle Baukostenindex berücksichtigt wurde und damit in den Preisen eingerechnet ist.
Grundsätzlich gilt: Der beste Schutz vor ungewissen Baukosten, außergewöhnlich hohen Preisänderungen oder steigenden Materialpreisen ist eine Bauausschreibung. Dazu brauchen Sie ein detailliertes Leistungsverzeichnis.
Natürlich müssen Sie damit rechnen, dass höhere Materialpreise auch bei Ihrem Bauvorhaben zu höheren Gesamtbaukosten führen können. Ohne Kenntnis des genauen Leistungsumfanges können die konkreten Auswirkungen aber nicht seriös beurteilt werden.
Mit einem selbst erstellten Leistungsverzeichnis haben Sie aber in jedem Fall die Möglichkeit, die Kosten für Ihr Bauvorhaben zu optimieren. Einige Beispiele:
Das sind die aktuellen Index-Werte, die in den Excel-Dateien einzugeben sind, um das Hausbaukostenbuch oder Muster-LV für alle Gewerke in die jeweils aktuellste Version für IHR Land umzuwandeln
Neue Indexzahlen für ein aktuelles Jahr werden immer erst frühestens 1 Jahr im Nachhinein veröffentlicht. Für das aktuelle Jahr gelten daher immer die zuletzt auf der EU-Website veröffentlichten Indexwerte. Heißt konkret:
Sie können die auf der EU-Website Eurostat veröffentlichten Indexzahlen auch über diesen Direktlink abrufen. (Link öffnet neues Fenster)
Kurz und bündige Antwort: JA. Allerdings muss ein "Ausgleich" für den niedrigeren Mehrwertsteuersatz in der Schweiz vorgenommen werden.
Da der Mehrwertsteuersatz der Schweiz mit 7,7% deutlich unter dem EU-Durchschnitt liegt, muss bei den auf der Website veröffentlichten Preisen zum Ausgleich der von der EU veröffentlichte Index-Wert entsprechend reduziert werden. In der Praxis bedeutet das:
Der aktuelle Index für die Schweiz beträgt 174,1. Die auf der Website angegebenen Preise müssten daher zuerst um 74,1 % erhöht und dann wieder um die erhöhte Differenz bei der Mehrwertsteuer reduziert werden. Die Differenz zwischen dem Mehrwertsteuer EU-Durchschnitt (21,5 %) und der Schweizer Mehrwertsteuer (7,7 %) beträgt 13,8 %.
KONKRET: Für Bauherren aus der Schweiz ist es ausreichend, wenn alle auf der Website veröffentlichten Preise um 60 % erhöht werden. Damit sind dann die Unterschiede bei der Mehrwertsteuer ausgeglichen. Mathematisch stimmt das zwar nicht ganz genau - hier muss aber auch niemand übergenau sein.
Einfach fragen oder von Antworten lernen. Mit dem kostenlosen Hausbau FAQ-Service steht Ihnen hier eine Serviceleistung zur Verfügung, die Sie jederzeit in Anspruch nehmen und zu Ihrem Vorteil nutzen können.
Empfohlen von Wilfried Ritter | Website-Autor
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