Dachaufbau mit Ausführungsdetails und Kosten für Steil- oder Flachdächer

"Wie viel der Dachaufbau für Ihr Einfamilienhaus höchstens kosten darf und wie alles nach den Regeln der Technik richtig ausgeführt werden sollte."

EFH mit Details DachaufbauBild: © bauimbild.com

Wenn es beim Hausbau um das Dach geht, ist damit eigentlich immer der Dachaufbau oder ein Teil davon gemeint.

Dacheindeckung. Tragkonstruktion. Dämmung

Beim Aufbau des Daches geht es also entweder um die Dacheindeckung, um die Tragkonstruktion oder um die Dämmung im Bereich der Dachschräge.

Obwohl das Dach im fertigen Zustand eine Einheit darstellt, handelt es ich dabei also in Wahrheit um gleich mehrere Bauetappen, die von verschiedenen Handwerkern durchgeführt werden.

Der Zimmermann ist für den Dachstuhl zuständig, der Spengler bzw. Klempner sorgt für die nötigen Verblechungen, Dachrinnen und Regenabfallrohre, und der Dachdecker deckt das Dach ein.

Wie dabei welche Handwerkerleistungen im Detail ausgeführt werden müssen, gibt einzig und allein der geplante Aufbau des Dachs vor. Hier die wichtigsten Informationen darüber.

Kosten für Dachaufbau beim Einfamilienhaus

Gleich vorweg: Das Dach kann bei einem Einfamilienhaus in so vielen Ausführungsvarianten ausgeführt werden, dass es schlicht und einfach ein viel zu großer Aufwand wäre, für jede einzelne Dachart bis in kleinste Detail aufgeschlüsselte Preise zu veröffentlichen.

Als Berechnungsgrundlage für die Ermittlung der Gesamtkosten eines Wohngebäudes ist es daher völlig ausreichend, von den Gesamtkosten für ein fertiges Dach auszugehen.

Diese anteiligen Kosten für das Dach liegen gemäß Baukostenschlüssel bei rund 11,5 Prozent der Gesamtbaukosten.

Von diesen insgesamt 11,5 Prozent entfällt etwas mehr als die Hälfte auf die Durchführung der Zimmer(er)arbeiten bzw. auf die Herstellung der Dachkonstruktion, der Rest auf die Dacheindeckung.

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Ausgangspunkt für die hier angeführten Dachaufbau-Kosten:
EU-Durchschnittspreis für ein durchschnittliches Einfamilienhaus gemäß Basispreis EFH Baukostenschlüssel.

(Auch die hier angeführten Preise sind EU-Durchschnittspreise)

Anteil Baukosten für Dachaufbau in % der gesamten Hauskosten:

11,5 %

Davon Anteil für Tragkonstruktion (Dachstuhl oder Flachdach):

6,5 %

Davon Anteil für Dacheindeckung:

5 %

Anteil Baukosten für Dachaufbau in EUR der ges. Hauskosten:

33.617 €

Davon Anteil für Tragkonstruktion (Dachstuhl oder Flachdach):

19.001 €

Davon Anteil für Dacheindeckung:

14.616 €

Die Dacheindeckung besteht aus den Verblechungen, die im Zuge der Klempner- bzw. Spenglerarbeiten eben vom vom Klempner oder Spengler durchgeführt werden und aus der eigentlichen Dachdeckung, für die der Dachdecker zuständig ist. 

  • Ob nun die gesamte Eindeckung des Gebäudes von einer einzigen Firma durchgeführt wird oder ob sich diese Arbeiten ein Dachdeckerbetrieb und eine Bauspenglerei teilen, hängt davon ab, über welche Gewerbeberechtigung ein Unternehmen verfügt.
  • Jedes dieser Gewerke stellt nämlich eine eigene Gewerbetätigkeit dar, die jeweils eine eigene Ausbildung erfordert.

Falls Ihnen nicht ganz klar ist, was genau ein Spengler (oder Klempner) macht und was ein Dachdecker, können Sie bei Bedarf einen Blick auf das HSB-Forum werfen.

Dort finden Sie einen interessanten, vom Autor dieser Website verfassten Beitrag über den Unterschied zwischen Dachdeckerarbeiten und Spenglerarbeiten.

Normalerweise ist aber davon auszugehen, dass eine auf die Durchführung von Dacheindeckungen spezialisierte Firma über beide Konzessionen verfügt - und das ist gut, weil es in diesem Fall nur einen Ansprechpartner für die Dacheindeckung gibt.

Einschaliges Warmdach, zweischaliges Kaltdach oder doch ein Umkehrdach - was ist besser?

Das kommt ganz darauf an. Nämlich auf die fachgerechte Ausführung. Sie dürfen daher davon ausgehen, dass jedes Dach den geplanten Zweck erfüllt, wenn es richtig ausgeführt wird. Welchen Zweck wiederum ein Dach erfüllen muss, hängt ausschließlich von der individuellen Planung und Nutzung des Gebäudes ab.

Im Wesentlichen gilt Folgendes:

Bei Dachkonstruktionen mit einem zimmermannsmäßig gefertigten Dachstuhl ist der heutige Stand der Technik ein WARMDACH - das ist ein einschaliges Dach mit Vollsparrendämmung.

Dabei wird der gesamte Raum zwischen den Sparren sowie bei Bedarf auch der Raum zwischen den quer zu den Sparren verlegten Kanthölzern zur Gänze mit Wärmedämmung ausgefüllt - also ohne Hinterlüftung im Bereich der Wärmedämmung.

Hinweise zu den verwendete Begriffen:

Der Name Warmdach ist in vielen Regionen immer noch eine gängige und durchaus übliche Bezeichnung. Im modernen Hausbau von heute werden Warmdächer aber durchwegs als nicht belüftetes Dach bezeichnet.

Im Gegensatz dazu wird das auch als Kaltdach bekannte Dachsystem heute meistens als belüftetes Dach bezeichnet.

Schema Vollsparrendämmung - Warmdach

Das bisher übliche zweischalige Kaltdach, bei dem sich eine Luftschicht zwischen der Wärmedämmung und der Dachabdichtung  befindet, entspricht zwar auch heute noch dem Stand der Technik, wird aber trotzdem fast nicht mehr ausgeführt.

Vor allem deshalb, weil der Einbau der Wärmedämmung zeitaufwändig ist. Schließlich muss im Sparrenzwischenraum eine möglichst gleichmäßig große Lüftungsebene freigehalten werden.

Schema Hinterlüftete Dämmung - Kaltdach

Bei Flachdächern wird das Dach in den meisten Fällen ebenfalls als Warmdach ausgeführt. Dabei wird die Dachhaut bzw. die Dachabdichtung direkt auf die Wärmedämmung aufgebracht.

Schema Konventionelles Flachdach - Warmdach

Unter bestimmten Voraussetzungen KANN ein Flachdach aber auch als UMKEHRDACH ausgeführt werden - beispielsweise bei Zeitdruck in einer Schlechtwetterphase.

In diesem Fall kommt die Dachabdichtung direkt auf die Tragkonstruktion und darauf wird später die wasserfeste Dämmung verlegt.

Schema Flachdach - Umkehrdach

Noch andere Dachaufbauten

Darüber hinaus gibt es bei Flachdächern auch noch andere Dachaufbauten, die bei Ihrem individuellen Bauvorhaben möglicherweise ebenfalls in Betracht gezogen werden können.

Vor allem bei einer Dachsanierung kann beispielsweise ein Duodach ein Thema sein - einer Kombination aus einem Umkehrdach und einem Warmdach. Oder das Flachdach wird als Kompaktdach ausgeführt.

Fazit. Die grundsätzliche Frage, ob nun ein Warmdach oder ein Kaltdach ausgeführt werden sollte oder ob vielleicht doch ein Umkehrdach die bessere Lösung wäre, lässt sich pauschal gar nicht beantworten.

Sie als privater Bauherr sollten sich allerdings ohnehin nicht wirklich den Kopf über den für Ihr Traumhaus am besten geeigneten Dachaufbau zerbrechen. Diese Entscheidung sollten Sie vielmehr dem dafür zuständigen Fachplaner oder Hausanbieter überlassen.

Tatsache ist, dass es heute bei der Dachkonstruktion ausschließlich um bauphysikalische Anforderungen und Kriterien geht.

Der Aufbau des Dachs stellt jedenfalls den mit Abstand wichtigsten Teil einer in jeder Hinsicht funktionierenden Gebäudehülle dar. Alleine schon deshalb gehört die Planung und Ausführung des Dachs in die Hände von Fachleuten, die im wahrsten Sinne des Wortes auf bauphysikalische Fakten bauen und vor allem ein Ziel verfolgen:

Mögliche Wärmeverluste im Dachbereich möglichst gering zu halten. Gelingen kann das nur mit einer technisch richtig geplanten und auch ausgeführten Dachkonstruktion.

Die wichtigsten Ausführungsdetails nach den anerkannten Regeln der Technik

Um überprüfen zu können, ob der von Ihrem Fachplaner oder Hausanbieter geplante Dachaufbau den anerkannten Regeln der Technik entspricht, finden Sie hier die wichtigsten Ausführungsdetails für ein beispielhaftes Passivhaus.

Weicht der Dachaufbau in Ihrer Baubeschreibung oder in Ihrem aktuellen Angebot eines Hausanbieters wesentlich von den hier angeführten Details ab, sollten Sie im eigenen Interesse eine entsprechende Verbesserung oder Änderung verlangen.

  • Ob Ihr geplantes Haus ein echtes Passivhaus werden soll oder "nur" ein anderes Energiesparhaus, spielt dabei keine Rolle.
  • Der Passivhaus-Standard sollte aber in jedem Fall angestrebt werden.
  • Grundsätzlich gilt: Immer lieber besser dämmen als schlechter.

Damit ist sichergestellt, dass bei einer eventuellen späteren Änderung des Energiestandards der Dachaufbau nicht geändert werden muss, weil Sie sich vorausschauend ohnehin schon für die beste Lösung entschieden haben.

Dachaufbau bei einem Holzsparren-Steildach

Hier der empfehlenswerte Dachaufbau bei der Ausführung der Tragkonstruktion als zimmermannsmäßig gefertigter Dachstuhl. Zu beachten ist dabei, dass der nicht dargestellte Anschluss an die wind- bzw- luftdichte Ebene der Außenwand von sehr großer Bedeutung ist.

Kommt es hier durch eine mangelhafte Ausführung zu einer Hinterströmung der Wärmedämmung, erhöht das einerseits den Energiebedarf, andererseits ist dadurch die Funktionstüchtigkeit des Passivhaus-Standards nicht mehr gegeben.

Schema Dachaufbau bei einem Holzsparren-Steildach

Ausführungs-Hinweis

Das ist lediglich ein mögliches Beispiel für die Ausführung der Dachschräge. Die Dämmstärke der Zwischensparrendämmung kann auch reduziert werden, wenn zusätzlich eine Aufdachdämmung ausgeführt wird. Empfehlenswert wären Unterdach-Dämmplatten (z.B. 12 cm Holzweichfaserplatten), die direkt auf die Sparren aufgebracht werden. 

Die für IHR Haus erforderliche Gesamt-Dämmstärke ergibt sich aus dem vorgegebenen U-Wert der Gebäudehülle.

Nr.

Schicht / Dachaufbau

Dicke in mm

1

Dachdeckung

-

2

Lattung

30

3

Hinterlüftung zwischen Konterlattung (z.B.)

50

4

Diffusionsoffene Unterdachbahn, Stöße verklebt

-

5

Vollschalung (alternativ Unterdachplatten 12 cm)

24

6

Mineralwolle zwischen Kanthölzern, längs zu Sparren (z.B. 8/12)

120

7

Mineralwolle zwischen Kanthölzern, quer zu Sparren (z.B. 8/12)

120

8

Mineralwolle zw. Sparren verlegt (z.B.10/20)

200

9

Sparschalung (oder OSB-Platte, Stöße verklebt)

24

10

Dampfbremse (entfällt bei OSB), Stöße verklebt

-

11

Mineralwolle zw. Lattung (Installationsebene)

60

12

Gipsfaserplatte

13

  HINWEISE ZUR BAUPHYSIK: 

  • Die bei IHREM individuellen Bauvorhaben erforderliche, tatsächliche Hinterlüftungshöhe hängt vom Diffusionswiderstand der Bauteile und dem Abstand zur nächsten Lüftungsöffnung ab.
  • Bei Blecheindeckungen kann eine wesentlich höhere Hinterlüftungshöhe erforderlich sein.

Empfehlung vom Website-Autor für Dachaufbau bei Holzsparren-Steildach

Würde ich noch einmal ein Haus bauen, würde ich heute diesen hier unten dargestellten grundsätzlichen Dachaufbau wählen, U-Wert der Dachschräge / Gebäudehülle von 0,10 W/m²K. 

Schema Empfehlung Website-Autor für Dachaufbau bei Holzsparren-Steildach

Nr.

Schicht / Dachaufbau

Dicke in mm

1

Metalldach aus Titanzink oder Edelstahl

-

2

Bretterschalung, Dachschalung rau

24

3

Konterlattung / Hinterlüftung 5 x 8 cm

80

4

Diffusionsoffene Unterdachbahn, Stöße verklebt

-

5

Unterdach Dämmplatte Holzfaser

120

6

Mineralwolle zwischen Sparren (z.B. 12/28 cm)

280

7

OSB-Platten als Dampfbremse, Stöße verklebt

22

8

Installationsebene,
Mineralwolle zw. Holzlattung z.B 5 x 8 cm

60

9

Gipsfaserplatten

13

Hinweis zum hier empfohlenen Dachaufbau:

  • zu Nr. 2 - Statt Bretterschalung können auch OSB-Platten verwendet werden, bei andern Dacheindeckungen Dachlattung nach Erfordernis.
  • zu Nr. 6 - Für die Dämmung zwischen den Sparren und Lattungen können auch alle anderen für den Dachausbau geeigneten Dämmstoffe eingebaut werden.
  • zu Nr. 9 - Bei erhöhten Brandschutzanforderungen Plattendicke anpassen. Als Alternative zu Gipsfaserplatten können auch Tonbauplatten oder geeignete Putzträgerplatten aufgebracht werden.  

Dachaufbau bei einem Stahlbeton-Steildach

Hier der empfehlenswerte Dachaufbau bei der Ausführung der Tragkonstruktion als Stahlbetonplatte nach statischem Erfordernis.

Schema Dachaufbau bei einem Stahlbeton-Steildach
  • Wie beim Holzsparren-Steildach ist auch hier besonders auf den Anschluss an die wind- bzw- luftdichte Ebene der Außenwand zu achten.

Nr.

Schicht / Dachaufbau

Dicke in mm

1

Dachdeckung

-

2

Lattung

30

3

Hinterlüftung zwischen Konterlattung (z.B.)

50

4

Diffusionsoffene Unterdachbahn, Stöße winddicht verklebt

-

5

Vollschalung

24

6

Mineralwolle zw. Kanthölzern, längs zu Sparren (z.B. 8/12)

120

7

Mineralwolle zw. Kanthölzern, quer zu Sparren (z.B. 8/12)

120

8

Mineralwolle zw. Sparren verlegt (z.B.10/20)

200

9

PE-Folie

-

10

Stahlbetonplatte (lt. statischem Erfordernis)

180

11

Spachtelung

2

  HINWEISE ZUR BAUPHYSIK: 

  • Die Hinterlüftungshöhe hängt vom Diffusionswiderstand der Bauteile und dem Abstand zur nächsten Lüftungsöffnung ab. Bei Blecheindeckungen kann eine wesentlich höhere Hinterlüftungshöhe erforderlich sein.
  • Möglicherweise ist bei IHREM individuellen Bauvorhaben die PE-Folie auf der Stahlbetonplatte als Dampfbremse auszuführen.
  • Die PE-Folie auf der Stahlbetondecke hat den Zweck, die Sparren vor der durch die Betontrocknung verursachten Feuchte zu schützen. Als Dampfbremse ist die Folie nicht erforderlich, weil der Stahlbeton bereits den entsprechenden sd-Wert (Wasserdampfdiffusionswiderstand) aufweist.

Dachaufbau bei einem Flachdach als Warmdach

Hier der empfehlenswerte Dachaufbau bei der Ausführung als Flachdach - und zwar als übliches Warmdach. Bei der Ausführung ist Folgendes zu beachten:

Schema Dachaufbau bei einem Flachdach als Warmdach
  • Das Gefälle kann mit Gefällebeton ausgeführt werden, mit einer Gefälledämmung oder durch die Verlegung der Stahlbetondecke im Gefälle.  Wird eine Gefälledämmung verwendet, darf der Wärmedurchgangswiderstand an der dünnsten Stelle höchstens um 15 Prozent unterschritten werden.
  • Zwischen der Rohdecke und der Dampfsperre kann die Ausführung einer Ausgleichsschicht sinnvoll sein. Diese Schicht kann geringfügige Bewegungen der Rohdecke aufnehmen, kleinere Spannungs- und Schwindrisse überbrücken und damit auch Beschädigungen der Dampfsperre verhindern.
  • Die Dampfdruckausgleichsschicht kann durch eine dünne, zusammenhängende Luftschicht unter der zweilagigen Bitumenabdichtung erreicht werden. Möglich wird das beispielsweise durch ein nur punktweises Aufkleben der ersten Abdichtungslage. Oder es wird eine zusätzliche Lochbahn, die durch die Löcher mit der ersten Abdichtungsbahn verklebt wird, verwendet.
  • Bei Dachneigungen von 1° bis 5° muss die Dachabdichtung aus mindestens 2 Lagen bestehen, die obere Lage aus einer Dach- und Abdichtungsbahn aus Polymerbitumen mit Kunststoffvlieseinlage. Gesamtstärke mindestens 7 mm. 

Nr.

Schicht / Dachaufbau

Dicke in mm

1

Gewaschener Rundkies 16/32 (Dicke z.B.)

60

2

Schutzvlies

-

3

2-lagige Abdichtung aus 4mm Polymerbitumen, geflämmt

8

4

Dampfdruckausgleichsschicht

-

5

EPS-W 25 Gefälledämmung

450

6

Dampfsperre, sd ≥ 1.500m, Stöße verklebt (z.B. GV 45)

4

7

Ausgleichsschicht / Trennlage
(z.B. PE-Folie, Natronkraftpapier)

-

8

Voranstrich

-

9

Stahlbetondecke

200

10

Spachtelung

2

  HINWEISE ZUR BAUPHYSIK: 

  • Durch Fehlstellen in der Dampfsperrebene in die Konstruktion eindringende Feuchtigkeit kann bei einem Warmdach nicht nach außen abtrocknen. Die Dampfsperre ist daher mit besonderer Sorgfalt herzustellen, wobei vor allem auf die Stoßstellen und Anschlüsse zu achten ist.

Wichtiger Detailknoten Steildach / Außenwand richtig ausgeführt

Der Anschluss der Außenwand an das Steildach stellt einen der wichtigsten Detailknoten beim Bau eines Einfamilienhauses dar. Hier die technisch richtige Ausführung am Beispiel eines Massivhauses mit einer zweischaligen Außenwand, bestehend aus Ziegelmauerwerk und Vollwärmeschutz.

Schema Detailknoten Steildach - Außenwand
  • Sofern das Steildach mit herkömmlichen Sparren ausgeführt wird, ist es in der Baupraxis übrigens günstiger, die erforderliche Aufdopplung für die zusätzlich benötigte Dämmung in zwei Lagen an der Oberseite der Sparren herzustellen. Alternativ kann die Aufdopplung aber auch unter den Sparren vorgenommen werden.
  • Die Brandschutzplatte hat den Zweck, die Brand- und Rauchausbreitung zwischen Dach und Fassade zu verhindern. Abhängig von der Dachneigung und der Geometrie des Daches kann diese Brandschutzplatte bei bedarf auch vertikal angeordnet werden.

Nr.

Schicht / Wandaufbau

Dicke in mm

1

Deckschicht (Edelputz)

5

2

Vollwärmeschutz mit EPS-Platten

360

3

Klebemörtel

15

4

Dampfdruckausgleichsschicht

-

5

Außenwandziegel nach Plan bzw. Statik

250

6

Innenputz

15

  HINWEISE ZUR BAUPHYSIK: 

  • Das Kompriband hat den Zweck, den winddichten Anschluss der Außenwand an das Dach sicherzustellen.
  • Da es dabei zu einer Wärmebrückenwirkung kommt, ist es empfehlenswert, die Sparren nicht zur Traufe zu führen. Um den geplanten Dachvorsprung auszuführen, ist in diesem Fall eine Sparrenaufdopplung sinnvoller.

Attika Holzkonstruktion: Detailknoten Flachdach / Außenwand richtig ausgeführt

Bei dieser wirtschaftlichen Ausführungsvariante wird die Stabilität der Attika durch ein an der Rohdecke und am Mauerwerk befestigtes Kantholz gewährleistet. Als Untergrund für den Hochzug der Dampfsperre und der Dachabdichtung wird auf dem Kantholz eine Mehrschichtplatte angebracht.

Hier das Ausführungsdetail am Beispiel einer zweischaligen Außenwand - also einer Ziegelwand in der geplanten Stärke und einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS).

Schema Attika Holzkonstruktion: Detailknoten Flachdach / Außenwand

  HINWEIS ZUR BAUPHYSIK: 

  • Um die Diffusion über die seitliche Flanke zu verhindern, muss die Dampfsperre des Warmdachs weit genug hochgeführt und mit der Dachabdichtung überdeckt werden.

Attika massiv: Detailknoten Flachdach / Außenwand richtig ausgeführt

Bei dieser professionellen Ausführungsvariante wird die Attika mit einem hoch wärmegedämmten Mauerwerk hergestellt. Um die Stabilität der Attika zu gewährleisten, muss hier ein umlaufender Stahlbetonrost ausgeführt werden. Auch hier ist darauf zu achten, dass die Dampfsperre weit genug hochgeführt wird, um eine Dampfdiffusion über die seitliche Attika zu verhindern.

Schema Attika massiv: Detailknoten Flachdach / Außenwand

Nicht wirklich wichtig: Die Art der Dacheindeckung

Den im wahrsten Sinne des Wortes krönenden Abschluss des Dachaufbaus bildet immer die Dacheindeckung - also das Material, mit dem das Dach eingedeckt wird.

Ob es sich dabei um ein klassisches Steildach handelt oder um ein Flachdach, spielt keine Rolle, weil ausnahmslos jede Art der Dacheindeckung den Zweck erfüllt - nämlich für ein dichtes Dach zu sorgen.

Dachdeckungs-Arten

Vorausgesetzt, die Dachdeckerarbeiten werden fachgerecht durchgeführt, kann also auch bei einem Einfamilienhaus das Dach mit jedem angebotenen und von der Industrie beworbenem Dacheindeckungsmaterial gedeckt werden.

  • Trotzdem wird der Dacheindeckung heute oft viel zu viel Bedeutung beigemessen, wobei sich die meisten Bauherren dabei eigentlich immer nur auf das Dachdeckungsmaterial konzentrieren - also auf den sichtbaren Teil des Dachs.
  • Das hat dann auch zur Folge, dass nicht selten Dacheindeckungen in Auftrag gegeben werden, die schlicht und einfach zu teuer sind.

Der Preis einer Dacheindeckung hat allerdings nur bedingt Einfluss auf die Qualität des gesamten Dachs. Oder verständlicher gesagt:

  • Eine teure Dacheindeckung wird Ihr Haus nicht besser schützen als eine wirtschaftliche Dacheindeckung.

  • Wenn die Dachhaut einmal irgendwo undicht wird, sorgt nämlich ohnehin das regensichere Unterdach dafür, das kein Wasser in die darunterliegende Dachkonstruktion eindringt.

Jede Dacheindeckung selbst stellt bei Regen immer nur die erste Barriere dar, wobei eine normgerechte Deckung im Wesentlichen nur schlagregensicher sein muss. Im Gegensatz dazu stellt das regensichere Unterdach die viel wichtigere Schutzebene dar, die auch im Extremfall nicht versagen darf.

 FAZIT:  Wenn es um das optische Erscheinungsbild geht und Sie dazu auch noch aus verschiedenen Dacheindeckungen wählen können, können Sie sich für ein Dachdeckungsmaterial entscheiden, das Ihnen "gefällt".

  • Wenn es um die Qualität geht, sollten Sie sich vor allem auf die Qualität des Unterdachs konzentrieren - also auf das Wesentliche.

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