"Wie Sie die Elektroplanung selbst richtig vorbereiten können und dazu mit System alle gewünschten Stromauslässe für Schalter und Dosen in die Grundrisspläne einzeichnen sollten."
Diese Grundlagenarbeit kann auch der Elektriker für Sie erledigen - allerdings nicht ohne Ihre ganz persönlichen Angaben. Daher macht es Sinn, die Elektroplanung gleich selbst zu erledigen. Wie das geht, lernen Sie hier.
Zur Sicherheit eine Klarstellung: Die Ausführung der Elektroinstallation gehört schon alleine aus Gründen der Sicherheit und Haftung in die Hände und damit in den Verantwortungsbereich von Fachleuten.
Diese Spezialisten sorgen dafür, dass alles normgerecht und betriebssicher ausgeführt wird.
Dazu muss das beauftragte Elektrounternehmen alle erforderlichen Ausführungspläne erstellen.
Der für Ihr Hausbau-Projekt zuständige Fachplaner, der diese Ausführungspläne für die Elektroinstallation erstellen muss, weiß allerdings (noch) nicht, wie die verschiedenen Räume später eingerichtet werden.
Das können vielmehr nur Sie als Bauherr wissen. Der Fachplaner ist daher auf Ihre Mithilfe bei der Elektroplanung angewiesen.
Sie müssen sich also früher oder später in jedem Fall selbst darüber Gedanken machen, wo die Betten aufgestellt werden, wo der Fernseher hinkommen soll und wo im wahrsten Sinne des Wortes die Musik spielt.
Sie selbst brauchen keine speziellen Kenntnisse.
Um Ihren wichtigen Beitrag an der Elektroplanung zu leisten, müssen Sie
weder etwas von Elektrotechnik verstehen, noch müssen Sie über die
verschiedenen Elektrogeräte, die eingebaut werden sollen, Bescheid
wissen.
Gleichzeitig sollten Sie sich bei Ihrer gedanklichen Wanderung durch Ihr Haus vorstellen können, wo für Sie persönlich die optimalen Stellen für das Ein- und Ausschalten der verschiedenen Beleuchtungen sind. Und wo Steckdosen praktisch wären.
Sie müssen sich aber nicht mit der kompletten Elektroplanung beschäftigen. Alles, was Standard ist, wird nämlich ohnehin vom Elektriker eingeplant. Ihre Aufgabe als Bauherr ist es vielmehr, einfache Elektroinstallationspläne anzufertigen.
Dabei geht es in dieser Phase nur um die Situierung jener Steckdosen, Lichtschalter und Lichtauslässe in Wänden und Decken geht, die von der Standard-Installation abweichen.
Zur Standard-Installation gehören beispielsweise alle Lichtschalter, die im Bereich der Türen ihren fixen Platz haben müssen, um beim Betreten eines Raumes das Licht wie gewohnt einschalten zu können.
Ebenso sind die Arbeits-Steckdosen, die sich unter diesen Standard-Lichtschaltern befinden, Teil der Standard-Installation.
Um diese Standard-Installationen müssen Sie sich also keine allzu großen Gedanken machen. Bei der von Ihnen durchgeführten und zu Papier gebrachten Elektroplanung geht es vielmehr "nur" darum, dem Fachplaner Ihre individuellen Wünsche bekannt zu geben, damit dieser daraus detaillierte Installationspläne erstellen kann.
Wenn Sie im Internet nach brauchbaren Informationen über die Planung der Elektroinstallation für ein Einfamilienhaus suchen, werden Sie auf ein schier unüberschaubares Informationsangebot stoßen.
Dabei spielt es im Wesentlichen keine große Rolle,
aus welchem Land Sie kommen oder für welches Land Sie sich auf die
Internetsuche gemacht haben.
Tatsache ist, dass die richtige und normgerechte Elektroinstallation schon alleine aus Gründen der Sicherheit länderübergreifend genormt und geregelt ist. Zwar gibt es immer noch diverse Regeln oder Vorschriften, die nur für einzelne Länder gültig sind, im Wesentlichen verfolgen aber alle Länder ein gemeinsames Ziel:
Das Sichermachen der Elektroinstallation ist dabei immer die Angelegenheit der ausführenden Elektrofachbetriebe. Sie selbst müssen sich also nicht wirklich großartige Gedanken über die Funktion oder die Komponenten einer normgerechten Elektroinstallation machen. Trotzdem ...
Wer gut informiert ist, kann damit selbst einen wichtigen Beitrag zum erfolgreichen Bau des eigenen Traumhauses leisten.
Mit dieser Initiative steht Ihnen dabei eine der besten Informationsquellen zur Verfügung, die Sie auch nutzen sollten.
ABB, Jung, Busch-Jäger, Dehn, Doepke, Fränkische, GIRA, Hager, HEA, Kaiser, Phoenix Contact, Siemens, ZVEH, Striebel & John, ZVEI.
Die Elektroplanung - sorgfältig vorbereitet und durchgeführt - ist die Grundlage für Ihren späteren Wohnkomfort. Vergessene oder an der falschen Stelle eingeplante Steckdosen, Lichtschalter oder sonstige Steuerungsmöglichkeiten werden zu Abstrichen bei der Bequemlichkeit führen. Das kann beim späteren Wohnen ganz schön ärgerlich sein.
Aber auch dann, wenn es vielleicht später einmal zu einer Nutzungsänderung der Räume kommt und sich dabei herausstellt, dass an allen Ecken und Enden die benötigten Schalter, Dosen und Anschlüsse fehlen, kann das sehr unangenehm sein.
Wenn Sie sich schon heute bei der Planung Ihres neuen Einfamilienhauses wirklich ernsthaft auch mit der Planung der Elektroinstallation befassen, wird Ihnen das später zugute kommen. Diese Seite hilft Ihnen dabei.
Die in den einschlägigen Normen (z.B. DIN 18015-2) beschriebene normgerechte Elektroinstallation ist nur eine Mindestausstattung dar. Da diese Mindestausstattung darüber hinaus lediglich eine Minimalausstattung darstellt, ist in jedem Fall eine Ausstattung empfehlenswert, die höheren Ansprüchen gerecht wird.
Vom deutschen RAL-Institut wurden dazu im Wesentlichen 3 Ausstattungswerte beschrieben, die in Form von Sternen bewertet werden.
★
Mindestausstattung
★★
Standardausstattung
★★★
Komfortausstattung
Zusätzlich gibt es noch 3 weiter Ausstattungswerte für die Gebäudesystemtechnik - bezeichnet mit 1 plus, 2 plus und 3 plus. Diese "plus-Ausstattungen" sind eine (komfortable) Ergänzung zu den konventionellen Ausstattungswerten und können bei Bedarf auch raumbezogen vereinbart werden.
★plus
Mindestausstattung und Vorbereitung für Gebäudesystemtechnik
★★plus
Standardausstattung und mindestens 1 Funktionsbereich *
★★★plus
Komfortausstattung und mindestens 2 Funktionsbereiche
* Funktionsbereiche wären beispielsweise: Elektrische Rollladensteuerung, Bewegungsmelder, Rauchmelder, Fernsteuerung für elektrische Anwendungen, Alarmanlage oder andere praktische bzw. bequeme Gebäudetechnik-Komponenten.
Auf der Website der Initiative ELEKTRO+ steht unter anderem eine lesenswerte Broschüre mit dem Titel "Raumplaner" zum kostenlosen PDF-Download bereit.
Darin enthalten die genauen Bewertungskriterien und hilfreiche Informationen über die breitgefächerten Themen "Sicherheit, Komfort und Energieeffizienz für Ihre Elektroinstallation".
Um in Form eines Elektro-Installationsplans zum Ausdruck zu bringen, wo im Zuge der später auszuführenden Elektroinstallation welche Stromauslässe hinkommen sollen, werden bei der Elektroplanung einfache Elektrosymbole verwendet.
Mit diesen Schaltzeichen, die bei den Fachplanern und ausführenden Firmen allgemein bekannt sind, wird sichergestellt, dass alle an der Elektroplanung beteiligten Personen unmissverständlich wissen, was genau installiert werden soll.
Diese Schaltzeichen sollten auch von Ihnen verwendet werden. Hier sind zwar bei Weitem nicht alle Symbole aufgelistet, aber in jedem Fall die wichtigsten. Mit etwas Übung werden Sie bald die nötige Routine bekommen, um in Ihren Grundrissplänen einzuzeichnen, wo die verschiedenen Stromauslässe ausgeführt werden sollen.
Steckdose einfach
Zweifach-Steckdose
Dreifach-Steckdose
Vierfach-Steckdose
Steckdose Dunstabzug
Steckdose Lüfter
Telefon-Dose
Antennen-Dose
Schalter
Deckenleuchte
Wandleuchte
Elektroherd Kochmulde
Backofen
Mikrowelle
Geschirrspüler
Kühlschrank Kühlgerät
Gefrierschrank Gefriergerät
Kühl- und Gefriergerät
Waschmaschine
Wäschetrockner
Elektrogerät Allgemein
Leerdose
Neben dem "normalen" Schalter-Symbol gibt es noch weitere gängige Symbole für andere Schalter, die Sie allerdings NUR dann verwenden sollten, wenn SIE genau wissen, mit welcher Schaltart geschaltet werden soll.
Einer der bequemsten Schalter ist beispielsweise der Wechselschalter, mit dem sich eine Beleuchtung von unterschiedlichen Stellen ein- ODER ausschalten lassen.
Wechsel-Schalter
Kreuz-Schalter
Serien-Schalter
Sie vermissen noch einige Elektrosymbole? Das kann gut möglich sein.-. In diesem Fall können Sie aber ruhig auch eigene Symbole erfinden. Oder Sie beschreiben einfach in Ihren Grundrissplänen, was Sie haben wollen.
Da Sie Ihre Grundrisspläne in jedem Fall mit dem für die Ausführung zuständigen Fachplaner besprechen müssen, kann dieser auch mit einer entsprechenden Beschreibung die richtigen Ausführungspläne erstellen.
Zur Erleichterung hier aber noch einige Elektrosymbole, die heute üblicherweise bei jedem Neubau zu finden sind. Dabei handelt es sich um Symbole für die Gebäudesystemtechnik - also für Komponenten der Elektroinstallation, die für eine intelligente Vernetzung der elektrischen Funktionen sorgen.
Diese Ausstattungen gehören nicht mehr zu den Standard-Ausstattungen, sondern zu den RAL-plus-Ausstattungen. Details darüber sind ebenfalls in der schon weiter oben erwähnten PDF-Broschüre der Initiative ELEKTRO+ nachzulesen.
Deckenleuchte dimmbar
Wandleuchte dimmbar
Raumtemperatur-Regler
Bewegungs-Melder
Rauch-Melder
Jalousien-Antrieb
Ob Sie diese Symbole "brauchen" oder nicht, liegt in Ihrem eigenen Ermessen.
Was es sonst noch alles an intelligenten Steuerungsmöglichkeiten gibt, wird Ihnen bei Bedarf der kompetente Fachberater im Rahmen Ihres Beratungsgesprächs erklären.
Bereiten Sie für die Elektroplanung von jedem Geschoß Ihres Hauses einen Plan in Papierform im Maßstab von mindestens 1:50 vor. Sie können ruhig DIN A4-Kopien anfertigen und die Einzelblätter zu einem großen Plan zusammenkleben. Wie Sie das genau machen, bleibt Ihnen überlassen.
Der Plan sollte jedenfalls nicht voll geschrieben sein mit Maßangaben oder Baubeschreibungen, die mit der Elektroplanung nichts zu tun haben. Zur optimalen Übersicht sollten Ihre Grundrisspläne am besten NUR folgende Details enthalten:
Ein noch größerer Plan - also zum Beispiel 1:20 - wäre übrigens noch
praktischer, für so große Pläne braucht man aber große Drucker oder
Plotter, die in Privathaushalten aber kaum verfügbar sind. Daher ...
Nutzen Sie beispielsweise entweder den in guten Kopiershops angebotenen Druckservice und lassen Sie die Pläne so ausdrucken, wie Sie diese für die Elektroplanung benötigen.
Um alles "Überflüssige" aus den Grundrissplänen zu entfernen, müssen nur die entsprechenden Layer bzw. Zeichenebenen im CAD-Ausführungsplan ausgeschaltet werden.
Haben Sie alles vorbereitet? Dann lassen Sie uns nun Schritt für Schritt mit der Elektroplanung beginnen.
VORSCHAU: NACH dem Einzeichnen der Elektrosymbole sollten die vorbereiteten Grundrisspläne mit den schematisch (gelb) eingezeichneten Einrichtungsgegenständen so ähnlich wie dieser Muster-Grundriss ausschauen ...
Am Beginn Ihrer Elektroplanung legen Sie fest, wo die Stromauslässe für die Decken- und Wandleuchten hinkommen sollen. Zeichnen Sie dazu in die vorbereiten Grundrisspläne die entsprechenden Elektrosymbole für die Decken- und Wandleuchten ein UND vergeben Sie für jede Leuchte eine fortlaufende Nummer.
Der Zweck der Nummerierung: Später bekommen auch die Schalter eine Nummer - damit wird dann eindeutig festgelegt, von wo aus die Leuchten geschaltet werden.
Dazu folgende Elektroplanungs-Hinweise:
Nehmen Sie nun einen Bleistift zur Hand, beginnen Sie mit dem ersten Raum und zeichnen Sie die Lage der gewünschten Leuchten-Auslässe ein, dann alle anderen Räume. Halten Sie sich dabei an die angeführten Elektroplanungs-Hinweise und vergeben Sie für jede einzelne Leuchte eine fortlaufende Nummer. Leuchten, die gleichzeitig geschaltet werden sollen, bekommen dieselbe Nummer.
Nach dem Einzeichnen aller Wand- und Deckenleuchten sollte Ihr Grundrissplan ungefähr so ausschauen ...
Sie werden beim Einzeichnen der Elektrosymbole oft nicht wissen, wo genau der geplante Stromauslass hinkommen soll. Machen Sie es sich nicht zu schwer!
Es geht hier nicht um Zentimeter, sondern immer nur um die grundsätzliche Position. Die exakte Lage wird ohne Verbindungskabel von Deckenauslass zur Mitte der Leuchte ohnehin nie erreicht werden können.
Denken Sie an fertige Neubauwohnungen: Hier ist die Elektroinstallation schon vorgegeben, Sie haben keine Änderungsmöglichkeiten mehr. Und trotzdem passt die Lage der Stromauslässe meistens ganz genau.
Nach dem Einzeichnen der Decken- und Wandleuchten sind nun die Schalter an der Reihe. In diesem Schritt legen Sie also fest, von welchem Schalter aus welche Leuchte geschaltet werden soll. Verwenden Sie hier nur das einfache Schaltersymbol und tragen Sie neben dem Schaltzeichen die Nummer der Leuchte an, die mit dem jeweiligen Schalter geschaltet werden soll.
Verzichten Sie möglichst auf die Schaltzeichen für Sonderschalter wie Wechsel-, Kreuz- oder Serienschalter. Ob und wo diese Schalterarten ausgeführt werden, wird der Fachplaner bei der Ausführungsplanung entscheiden.
Nehmen Sie wieder einen Bleistift zur Hand und zeichnen Sie zuerst einmal in jedem Raum die Standardlichtschalter ein. Das sind jene Lichtschalter, die Sie beim Betreten eines Raumes betätigen. Dazu die einfachen Regel zur Elektroplanung:
Gehen Sie nach dem Einzeichnen der Standardschalter gedanklich alle möglichen Wege in Ihrem neuen Haus durch. Stellen Sie sich dazu vor, es wäre stockdunkel und spielen Sie in Ihrer Fantasie wirklich alle Möglichkeiten, vom Ausgangspunkt zum Ziel zu gelangen, durch:
Bei jedem dieser Wege muss gewährleistet sein, dass immer ein Lichtschalter in der Nähe ist, ohne dass Sie sich auch nur einen Meter ohne Licht in der Dunkelheit voran tasten müssen. Sofern Sie mehrere Räume auf Ihren gedanklichen Wegen durchqueren, muss
es möglich sein, dass Sie in dem Raum, den Sie gerade verlassen, das
Licht auch bequem ausschalten können.
Zeichen Sie während Ihrer Gedankenspiele überall dort, wo ein Schalter Ihrer Meinung nach Sinn macht, diesen ein und vergeben Sie die Nummer der zu schaltenden Leuchte. Falls Sie nicht sicher sind, lieber einen Schalter zu viel einzeichnen als einen zu wenig. Denken Sie immer daran:
Ihre Elektroplanung ist "nur" die Vorlage für den späteren Ausführungsplan. Ihr Fachplaner wird Sie also in jedem Fall auf etwaige Verbesserungen oder Änderungen aufmerksam machen.
Überlegen Sie sich bei der Elektroplanung nun, wo es sonst noch praktisch für Sie wäre, bestimmte Lichtquellen zusätzlich zu schalten. Stellen Sie sich dazu wieder Ihre zukünftige Wohnsituation vor.
Hier einige Anregungen zur Elektroplanung:
Bestimmt haben Sie selbst auch noch Ideen, was praktisch wäre. Zeichnen Sie die gewünschten Schalter einfach in die Pläne ein und schreiben Sie dazu auch Ihre Gedanken auf, damit Sie auch später noch wissen, was Sie sich dabei gedacht haben.
Nach dem Einzeichnen aller Schalter sollte Ihr Grundrissplan jetzt ungefähr so ausschauen ...
Scheint es für Sie bequemer zu sein, auf Lichtschalter zu verzichten, wären vielleicht zusätzliche Bewegungsmelder tatsächlich eine gute Idee. Vor allem in den Fluren und im Treppenhaus ist das praktisch. Wer auch immer von einem Zimmer auf den Flur tritt, löst damit automatisch den Bewegungsmelder aus und zumindest ein Gehlicht schaltet sich ein.
Allerdings gibt es auch Situationen, wo es vielleicht besser wäre, wenn kein Licht automatisch angehen würde. Im Außenbereich wiederum werden klug platzierte Bewegungsmelder vor allem für mehr Sicherheit sorgen. Bewegungsmelder sind daher bei jedem Wohnhaus eine Überlegung wert. Am besten auch über dieses Thema von Leuten, die etwas von der Materie verstehen, beraten lassen.
Nach dem Einzeichnen der Schalter sind nun die Steckdosen an der Reihe. Verwenden Sie hier am besten immer nur das Elektrosymbol für eine einfache Steckdose und schreiben Sie dann die Anzahl der gewünschten Steckdosen hinzu. Warum nicht gleich die Elektrosymbole für 2-fach-, 3-fach- oder 4-fach-Steckdose? Weil diese Aufteilung (auch nach Stromkreisen) der Fachplaner vornehmen sollte.
Für SIE geht es daher hier "nur" um die insgesamte Anzahl der Steckdosen, wobei Sie aber immer im Auge behalten sollten, dass am Ende nach der Gesamtanzahl der Stromauslässe abgerechnet wird. Die Gesamtkosten für die Elektroinstallation sind daher auch von der Anzahl der gewünschten Steckdosen abhängig.
Zeichnen Sie trotzdem zuerst einmal so viele Steckdosen ein, wie SIE glauben, brauchen zu müssen. Reduzieren oder ergänzen können Sie auch später noch - in jedem Fall sollten Sie aber VOR der detaillierten Ausführungsplanung alle wichtigen Entscheidungen treffen.
Nehmen Sie wieder einen Bleistift zur Hand und ergänzen Sie nun alle Standard-Schalter, die Sie im vorherigen Schritt festgelegt haben, mit einer Einfach-Steckdose.
Damit haben Sie nun auf einen Schlag alle Arbeitssteckdosen fixiert.
Diese Arbeitssteckdosen im Bereich der Schalter sind übrigens jene, die
vor allem für das Staubsaugen gebraucht werden - daher keinesfalls darauf verzichten. Auch dann nicht, wenn Sie vielleicht eine zentrale Staubsaueranlage bekommen werden.
Jetzt überlegen Sie Raum für Raum, wo später welche Einrichtungsgegenstände hinkommen werden. Die wirklich exakte Lage ist dabei nicht wichtig. Sie sollten aber zumindest die Raumseite wissen, wo später beispielsweise ...
Zeichnen Sie nun die gewünschte Anzahl an Steckdosen ein - also jeweils das Elektrosymbole für eine einfache Steckdose und die Ihrer Meinung nach benötigte Anzahl dazu schreiben. Wenn Sie eine Profi-Multimedia-Anlage haben und diese aus mindestens 10 verschiedenen Geräten besteht, sollten Sie in diesem Fall auch 10 Steckdosen einplanen.
Natürlich wären später auch schaltbare Steckerleisten möglich. Ohne Kabelsalat sind aber definitiv Sie besser bedient. Außerdem werden ja nicht überall so viele Steckdosen benötigt wie bei der Multimedia- oder Musikanlage. Das ist also eine der wenigen Ausnahmen, wo eine ausreichende Anzahl an Steckdosen eingeplant werden soll.
HSB-TIPP: Wenn Sie zusätzlich einen Schalter für die Multimedia-Steckdosen einplanen, können bei Bedarf (z.B. bei einem Gewitter) alle Steckdosen mit nur einem einzigen Schalter bequem stromlos gemacht werden.
Nach dem Einzeichnen aller Steckdosen sollte Ihr Grundrissplan jetzt ungefähr so ausschauen ...
Die Leerverrohrung für die Elektroinstallation stellt sozusagen die Lebensadern eines Hauses dar. In den schützenden Leerrohren befinden sich die Stromkabel und damit ist vor allem die Sicherheit der Elektroinstallation gewährleistet. Die Leerrohre im Allgemeinen sind also Voraussetzung für eine zeitgemäße Installation.
Um die ohnehin bei jeder Elektroinstallation erforderlichen Leerrohre geht es hier allerdings nicht - es geht hier vielmehr darum, Vorkehrungen für noch nicht bekannte oder später geplante Installationen zu treffen.
Die meisten Geräte können zwar jederzeit auch direkt über lose Kabel oder kabellos über Funksteckdosen installiert werden, schöner und professioneller ist es aber, auf den Kabelsalat zu verzichten und in den Wänden oder im Fußboden vorausschauend Leerrohre als unsichtbare Verbindung zwischen den späteren Anschlussstellen zu verlegen.
Unabhängig davon, ob Sie das Internet über WLAN nutzen oder ob Sie damit auch Ihre TV-Anlage versorgen wollen, sollten Sie sich daher darüber Gedanken machen, wo entsprechende Anschlüsse von Vorteil wären. Dabei gibt es aber eigentlich gar nicht so viel zu überlegen - Vorkehrungen für Internetanschlüsse sollten nämlich grundsätzlich in JEDEM Aufenthaltsraum ausgeführt werden.
Sie werden zwar heute noch nicht ganz exakt vorhersagen können, welche Elektrogeräte später einmal tatsächlich zum Einsatz kommen werden, trotzdem sollten Sie sich schon bei der Elektroplanung Gedanken darüber machen, was für den Fall der Fälle bequem und praktisch wäre. Nehmen Sie sich daher Zeit und spielen Sie verschieden Szenarien durch:
HSB-TIPP: Wenn es um die Elektroinstallation beim Neubau geht, sind Leerrohre die günstigste und professionellste Art, für die Zukunft vorzusorgen. Planen Sie daher im Zweifelsfall lieber zu viele Leerrohre ein als zu wenig - dadurch entstehen nur geringe Kosten, die sich später vielfach wieder bezahlt machen werden.
Bei einem Leerrohr-Auslass mitten in einer gut sichtbaren Wand wird vermutlich eine Leerdose mit einem Deckel sinnvoll sein. Verschwindet der geplante Auslass hingegen hinter einem Einrichtungsgegenstand, wird sicherlich auch das Leerrohr alleine genügen.
Nehmen Sie wieder einen Bleistift zur Hand und zeichnen Sie in die Grundrisspläne ein, wo für eine spätere Nutzung ein Leerrohr aus der Wand oder Decke herausschauen sollte. Verwenden Sie dazu das Elektrosymbol für eine Leerdose, vergeben Sie für den Auslass fortlaufende Buchstaben und schreiben Sie die Höhe in Zentimeter (ab Fußboden) dazu.
Beispiel:
Dann kommt der zweite Lautsprecher an die Reihe. Anfang und Ende bekommen die Bezeichnung B Höhe dazu schreiben, mit einer Linie verbinden und das Leerrohr "B" ist geplant. Dann kommt Leerrohr "C" und so weiter und so fort.
Genau so verfahren Sie auch mit allen anderen geplanten Leerrohr-Verbindungen. Beispielsweise Leerrohre für:
HSB-TIPP: Falls Sie sich bei der Elektroinstallation (noch) nicht für eine empfehlenswerte Installation nach dem EIB-Standard (Europäischen Installations-Bus) entschieden haben, können Sie mit Leerrohren sehr günstig Vorkehrungen für den späteren KNX-Standard treffen. Lassen Sie sich diesbezüglich am besten von Ihrem Fachplaner individuell beraten.
Gehen Sie nun bei der Bei der Planung der Leerrohre für Kabel- und Satelliten-TV genauso vor wie bei allen anderen Leerrohren.
Nehmen Sie also wieder den Bleistift und zeichnen Sie in allen Räumen, wo TV-Geräte aufgestellt werden können, die gewünschten Leerdosen ein. Berücksichtigen Sie dabei eventuelle Nutzungsänderungen der einzelnen Räume UND planen Sie am besten für beide TV-Systeme entsprechende Leerrohre ein.
KONKRET: Planen Sie die Leerrohre für Kabel-TV und Satelliten-TV von einander unabhängig und schaffen Sie zusätzlich eine Leerrohr-Verbindung zwischen beiden Systemen.
Hier erklärt, welchen Zweck das hat:
Beim Kabel-TV wird irgendwo im Eingangsbereich eine Anschlussdose hinkommen. Fallweise wird diese Anschlussdose auch außen im Sockel des Hauses oder in der Außenwand liegen. Das hängt vom jeweiligen Kabelbetreiber ab. Bis zu dieser Anschlussdose wird der Kabelbetreiber jedenfalls seine Kabel verlegen.
Dazu muss jedes einzelne TV-Gerät ausgehend von der Anschlussdose eine eigene Leitung bekommen. Also nicht einfach vom ersten Fernsehgerät zum zweiten Fernsehgerät weiterfahren.
Beim Satelliten-TV erfolgt der Anschluss der einzelnen Fernsehgeräte genauso wie beim Kabel-TV- allerdings ist der Ausgangspunkt bzw. die Anschlussdose dort, wo später die Satellitenschüssel montiert wird. meistens ist das irgendwo im Dachbereich.
Da Sie möglicherweise irgendwann einmal den TV-Anbieter wechseln werden, kann es gut möglich sein, dass Sie beispielsweise von Kabel-TV auf Satellitenempfang umstellen. Oder umgekehrt. Damit Sie in diesem Fall flexibel sind und später einmal keine abenteuerlichen Kabelverlegungen inszenieren müssen, sollten Sie daher unbedingt eine Verbindung der Ausgangspunkte für beide TV-Systeme einplanen.
Dieses Leerrohr verläuft demnach quer durch das ganze Haus. Vom Eingangsbereich (oder von der Außenwand kommend) bis zum Dachbereich. Wählen Sie dabei den kürzesten Weg. Wenn der Weg zu lange erscheint und wenn die Leitung um 10 Ecken führt, planen Sie zusätzlich ausreichend Zwischendosen ein.
FAZIT: Mit dieser Verbindung beider TV-Systeme haben Sie bestens vorgesorgt und Sie können später ohne Zusatzkosten für aufwändige Verkabelungen problemlos die Anbieter wechseln.
Nach dem Einzeichnen aller Leerrohr-Auslässe bzw. Leerdosen sollte Ihr Grundrissplan jetzt ungefähr so ausschauen ...
Wenn Sie sich (vernünftigerweise) für eine Elektroinstallation nach dem Europäischen Installations-Bus (EIB oder auch KNX-Standard) entscheiden, müssen Sie bei der Elektroplanung im Wesentlichen genauso vorgehen wie bei der Planung einer herkömmlichen Installation.
Die grundsätzlichen Entscheidungen, wo welche Schalter, Steckdosen und sonstige Stromauslässe hinkommen sollen, ersparen Sie sich also auch bei der modernen BUS-Installation nicht.
ABER: Mit einer BUS-Installation sind Sie später in jeder Hinsicht flexibel. Da jeder einzelne Stromauslass nicht nur mit den herkömmlichen (3-poligen) Stromkabeln ausgeführt wird, sondern eine zusätzliche Datenleitung - also ein viertes Kabel - bekommt, kann über diese Datenleitung bei Bedarf jeder einzelne Stromauslass extra angesteuert werden.
In der Praxis bedeutet das, dass beispielsweise alle in Ihrem Haus geplanten Schalter auch von einer zentralen Schaltstelle aus geschaltet werden können. Da diese Schaltzentrale mit Leuchtdioden versehen ist, können Sie auf einen Blick erkennen, welche Geräte oder Schalter gerade ein- oder ausgeschaltet sind.
Grundsätzlich gilt: Mit einer BUS-Installation ist so ziemlich alles möglich, was Sie sich vorstellen können - vor allem sind aber Sachen möglich, die Sie sich jetzt wahrscheinlich noch NICHT vorstellen können.
Mit dem speziell für private
Bauherren entwickelten Excel Muster-LV können Sie für die Elektroinstallation auch selbst ein detailliertes Leistungsverzeichnis erstellen, daraus eine Bauausschreibung machen und gleichzeitig die Baukosten berechnen.
Warum auch Sie die nur über diese Website erhältlichen Excel Ausschreibungs-Vorlagen zu Ihrem Vorteil nutzen sollten, ist leicht erklärt:
Empfohlen von Wilfried Ritter | Website-Autor
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