"Ausbau-Etappe Fenster einbauen in Zahlen. Dazu hilfreiche Informationen über Preisunterschiede der gängigsten Holzarten, die Sie als Bauherr kennen sollten."
Geht es beim Hausbau um die Entscheidung, welche Fenster eingebaut werden sollen, fallen bei den meisten Bauherren auch heute noch die Meinungen höchst unterschiedlich aus.
Dabei wird heute allerdings nicht mehr nur über das beste Material des Fensterrahmens diskutiert, sondern überflüssigerweise vor allem auch über die Dichtheit der Fenster und den fachgerechten Einbau. Überflüssig deshalb, weil zwei Punkte unbestritten sind
Erstens werden in Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit ohnehin nur mehr passivhaustaugliche Fenster in Frage kommen.
zweitens müssen Fenster und Terrassentüren in jedem Fall ohne Wenn und Aber den anerkannten Regeln der Technik entsprechend luftdicht eingebaut werden.
Wenn diese zwei grundlegenden Punkte auch eingehalten werden, sind Sie schon einmal auf der sicheren Seite. Darüber hinaus sollten Sie aber auch wissen, dass es bei modernen Fenstern heute längst nicht mehr nur auf den U-Wert eines Fensters ankommt.
Nicht minder wichtige Kriterien für die Gesamteffizienz von Fenstern sind vielmehr auch der oft vernachlässigte g-Wert, die Konstruktion des Rahmens sowie die Ausführung der Glasränder. Detaillierte Informationen darüber finden Sie auf einer eigenen Fensterseite, wo Sie jederzeit Ihr Basis-Wissen über Fenster erweitern können.
Egal, für welches Rahmenmaterial Sie sich schlussendlich entscheiden: wärmegedämmte und für Passivhäuser zugelassene Fensterrahmen gibt es bereits in allen Materialien und damit auch für Ihren persönlichen Geschmack. Verunsichert können Sie höchstens noch durch uralte und oft schon längst überholte Vorurteile werden.
Die Meinung über Holzfenster lautet beispielsweise nicht selten, dass ein Fenster aus Holz relativ schnell fault und dazu auch noch sehr viel Pflege braucht. Kunststofffenstern wiederum wird oft nachgesagt, dass diese "ewig halten" würden, weil sie ja aus "Plastik" sind.
Und was stimmt nun? Nichts davon stimmt wirklich. Richtig ist:
Die Haltbarkeit von Fenstern aus Kunststoff ist wesentlich geringer als jene von Holzfenstern.
Nicht selten stellt sich bei der Überprüfung der Luftdichtheit von fünfzehn oder zwanzig Jahre alten Kunststofffenstern heraus, dass die Fenster verzogen sind und es an allen Ecken und Enden regelrecht zieht und pfeift - und auch eine Reparatur nicht mehr möglich ist. Entsprechend gepflegte Fenster aus Kieferholz funktionieren hingegen - auch ohne Aluschale - auch noch nach hundert Jahren.
Im modernen Hausbau hat das Holzfenster jedenfalls noch lange nicht ausgedient. Ganz im Gegenteil: hochwärmegedämmte Ausführungen lassen sich mit Holz viel besser umsetzen als mit Fenstern aus Aluminium oder aus Kunststoff.
Fenster der heutigen Generation müssen vor allem die strengen Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllen. Konkret bedeutet das:
Für ein Passivhaus oder Niedrigstenergiehaus geeignete Fenster sind daher etwa doppelt so gut wie herkömmliche Fenster. Die gute Nachricht: Die Preisunterschiede zwischen herkömmlichen Fenstern mit Zweischeiben-Wärmeschutzglas und hochwärmegedämmten Passivhausfenstern mit drei Scheiben werden von Jahr zu Jahr geringer.
Trotzdem gibt es natürlich auch bei den Fenstern Qualitätsunterschiede, die sich auch auf die einmaligen Anschaffungs- bzw. Investitionskosten auswirken.
Kunststofffenster sind in der Anschaffung am günstigsten und neben Holzfenstern aus Kiefer daher auch in den meisten Standard-Baubeschreibungen enthalten.
Teurer, aber langfristig gesehen mit Sicherheit auch wesentlich besser sind dagegen Holz-Alu-Fenster. Trotzdem wird hier keine ausdrückliche Empfehlung abgegeben, für welche Fenster sich sich nun ganz konkret entscheiden sollen. Die wirklich wesentliche Empfehlung lautet:
Entscheiden Sie sich in jedem Fall für hochwertige Qualitätsprodukte von Markenherstellern.
Sofern Sie keine Türen oder Fenster einbauen, die aus osteuropäischen Ländern stammen, wo die aktuellen Qualitätskriterien oft auf längst überholten und nicht mehr gültigen Normen basieren, können Sie sich mit gutem Gewissen eigentlich für alle angebotenen Qualitätsprodukte entscheiden, wenn:
Hier die Leistungen, die in der Bauetappe Fenster einbauen enthalten sein sollen, wenn Sie die Fenster über einen passenden Fenster-Fachbetrieb bestellen, liefern und montieren lassen.
Nutzen Sie die grundsätzlichen Angaben, wenn Sie eine Bauausschreibung erstellen oder über eine individuelle Preisanfrage Angebote beispielsweise von GU-Baufirmen einholen. Passen Sie bei Bedarf das Material des Fensterrahmens Ihren persönlichen Bedürfnissen an.
Nähere Kurz-Informationen über die Preisunterschiede zwischen Kunststofffenstern, Fenstern aus Holz, Alu- oder Holz-Alu-Fenstern erfahren Sie weiter unten auf dieser Seite.
Wie viel die im Leistungsumfang der Bauetappe Fenster einbauen enthaltenen Leistungen höchstens kosten dürfen, wenn alle erforderlichen Arbeiten norm- und fachgerecht von qualifizierten Fachbetrieben ausgeführt werden.
Der Anteil der hier unten angeführten Arbeitskosten für die Montagearbeiten ändert sich nicht, wenn Sie sich für Materialien entscheiden, die von den Standard-Produkten, die in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus enthalten sind, abweichen.
Ausgangspunkt für die hier angeführten Fenster-Kosten:
EU-Durchschnittspreis
für ein durchschnittliches Einfamilienhaus gemäß Basispreis EFH Baukostenschlüssel.
Baukostenanteil in % der gesamten Hauskosten:
6 %
Anteil Arbeitskosten (Montage):
30 %
Anteil Materialkosten:
70 %
Daher Verhältnis Arbeitskosten : Materialkosten:
30 : 70
Baukostenanteil in EUR der gesamten Hauskosten:
17.539 €
Anteil Arbeitskosten:
5.262 €
Anteil Materialkosten:
12.277 €
Wie bereits im Leistungsumfang angeführt, gelten die angeführten Preise für Kunststofffenster oder Fenster aus Holz, wobei Fenster aus Kunststoff in der Praxis günstiger sind als Holzfenster. Bei den Holzfenstern wiederum sind Fenster mit einem Rahmen aus Kiefernholz am günstigsten.
Neben Fenstern aus Kunststoff und Kiefernholz können Sie sich bei Bedarf auch für andere Rahmen-Qualitäten entscheiden. Hier als Kurz-Informationen die wesentlichsten Preisunterschiede der gängigsten Fenster- und Holzarten, wobei die beispielhafte Auflistung bei Weitem nicht vollständig ist. Auf Holzarten wie Hemlock, Douglasie, Meranti, Oregon Pinie, Mahagoni oder welche auch immer, wird hier allerdings bewusst verzichtet, weil Sie das alles nur unnötig verwirren würde.
Grundsätzlich gäbe es über JEDES Bauthema sehr viel zu sagen - auch über die verschiedenen Fensterarten und Rahmen-Materialien. Auf dieser Seite geht es aber nur um die wesentlichen Punkte in Zusammenhang mit der Errichtung eines "relativ normalen" Einfamilienhauses. Hinsichtlich der Preise dreht sich alles sogar "nur" um ein durchschnittliches Haus - also um ein "normal" großes und ausgestattetes Haus, das in der Praxis am häufigsten gebaut wird.
Fenster aus Aluminium gehören allerdings in eine andere Kategorie. Im Vergleich zu den herkömmlichen Fenstern, die im auf dieser Seite angeführten Leistungsumfang enthalten sind, kosten Fenster aus Alu nicht selten das Vierfache, was vor allem auf die überragende Qualität zurückzuführen ist. Daher kommen Alufenster eigentlich nur im gehobenen und exklusiven Hausbau und im Gewerbebau vor.
WENN Fenster oder Türelemente aus Alu im Einfamilienhausbau zum Einsatz kommen, dann meistens aus Gründen der besonderen Gestaltungsmöglichkeiten. Rahmen aus Aluminium können nämlich so "schlank" sein, dass diese fast nicht mehr sichtbar sind. Besonders erwünscht ist das beispielsweise bei großen Fenster- oder Türelementen, wo das Bodenprofil möglichst eben mit dem Fußboden sein soll und die Sicht nicht durch störende Rahmen eingeschränkt werden soll.
Die hier angeführten Kosten beziehen sich wie bei allen Richtwerten dieser Website auf ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von ca. 140 m² . Die Werte ergeben sich rein rechnerisch, wenn die Gesamtkosten laut Tabelle "Baukosten - Firma" durch 140 m² dividiert werden.
Abhängig von der individuellen Planung können die tatsächlichen Werte für IHR Haus mehr oder weniger stark von diesen Preisen abweichen. Vor allem dann, wenn große Fenstergrößen geplant sind oder wenn Sie raumhohe Fenster einbauen lassen, wird es möglicherweise zu erheblichen Preissteigerungen kommen.
Kosten für Fenster und Fensterbänke je m² Wohnfläche gesamt:
125 €
Darüber hinaus wirken sich naturgemäß auch spezielle, technische Ausführungen der Fenster auf die Fensterpreise aus. Die Auswahlmöglichkeiten werden dabei von Jahr zu Jahr größer - hier nur einige Beispiele:
Die mit einem + Plus oder - Minus versehenen Angaben bedeuten die Abweichung von den Werten, die bei der Ausführung durch eine Fachfirma anzusetzen sind.
Beispiel: +10 % bei den Materialkosten bedeutet, dass Sie als privater Bauherr beispielsweise für die Innen- oder Außenfensterbänke bzw. auch für das Montagematerial mindestens 10% mehr bezahlen müssen. Als privater Bauherr kaufen Sie also in jedem Fall teurer ein als ein Fachbetrieb.
Die angeführten Materialkosten stellen daher den Aufpreis bei Einkauf in Eigenregie im Vergleich zu den Kosten für die Materialbeistellung durch eine Firma dar. Als privater Bauherr kaufen Sie also in jedem Fall teurer ein als ein Fachbetrieb.
Materialkosten und Baustoffpreise
- Aufpreis in %:
+ 10 %
Materialkosten und Baustoffpreise
- Aufpreis in EUR:
+ 1.228 €
Einsparungspotenzial bei Arbeitskosten (Montageanteil) in %:
- 70 % *
Einsparungspotenzial bei Anteil Arbeitskosten in EUR:
- 3.683 €
Einsparungspotenzial gesamt in % der Innentüren-Kosten:
- 14 %
Einsparungspotenzial gesamt in EUR:
- 2.455 €
* Die angeführte Einsparungsmöglichkeit bezieht sich nur auf die Arbeitsleistungen, die direkt auf der Baustelle erbracht werden - in diesem Fall die reine Montage der Bauelemente. Bei der Lieferung, die ebenfalls in den Arbeitskosten eingerechnet ist, kann in der Regeln nichts eingespart werden, weil Selbstabholungen zumindest bei den Fenstern nicht möglich sind.
Die eventuelle Ersparnis bei der Selbstabholung der Fensterbänke - beispielsweise im Bau- oder Fachmarkt, wo die Bauelemente bestellt wurden - bleibt hier der Einfachheit halber unberücksichtigt, wobei diese minimale ohnehin keinen Einfluss auf die Richtpreise für diese Bauetappe Fenster einbauen hätte.
HSB-TIPP: Wenn Sie zusätzlich sparen wollen, können Sie bei Fenster-Herstellern oder Fachbetrieben nachfragen, ob es Profile von Vorjahresmodellen gibt. Oft müssen bei Produktionsserien aus Kostengründen nämlich auch überholte aber noch reichlich vorhandene Fensterprofile verarbeitet werden. Derartige Fenster sind oft sehr günstig.
Mit welcher Montage- bzw. Bauzeit Sie rechnen müssen, wenn die Fenster und Fensterbänke in Ihrem neuen Einfamilienhaus von einem Fenster-Fachbetrieb oder von speziellen Montagefirmen normgerecht versetzt werden und wenn dafür die normalerweise übliche Anzahl an Facharbeitern und Helfern auf Ihre Baustelle geschickt wird.
Durchschnittliche Montagezeit in Arbeitstagen:
4 Tage
Anteil Fenstermontage:
2 Tage
Anteil Montage Innenfensterbänke:
1 Tag
Anteil Montage Außenfensterbänke:
1 Tag
Wenn die Fenster zu früh eingesetzt werden, kann es leicht zu Beschädigungen an den endbehandelten Fenster- und Türelementen kommen. Empfehlenswert ist daher, die Fenster so spät wie möglich einzubauen. Der ideale Zeitpunkt ist NACH der Fertigstellung der Rohinstallationen für Heizung, Sanitär und Elektro und kurz VOR den Innenputzarbeiten.
Blindstöcke haben den Vorteil, dass damit auch der Fassadenputz aufgebracht werden kann, ohne dass die (schützenswerten) Fenster eingebaut sein müssen. In diesem Fall werden die Fenster erst dann auf die Blindstöcke montiert, wenn alle Putzarbeiten fertig sind - der Blindstock verschwindet dann zur Gänze unter dem Fensterrahmen und ist daher unsichtbar - also ein "blinder" Holzstock.
Wie lange es durchschnittlich dauert, wenn die im Leistungsumfang der Bauetappe Fenster einbauen enthaltenen Bauelemente in Eigenregie montiert werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass es bei den Montagearbeiten zum vergleichbaren Personaleinsatz kommt wie bei einer Fachfirma.
Darüber hinaus gelten die angeführten Werte für Arbeiter mit einer entsprechenden handwerklichen Begabung und Baustellenerfahrung. Und nur der Ordnung halber angemerkt, weil "Pfusch" kurzfristig immer schneller erledigt wird: Voraussetzung ist hier auch, dass die Montagearbeiten ebenso technisch richtig und normgerecht durchgeführt werden, wie das bei einem Fachbetrieb der Fall wäre.
Durchschnittliche Montagezeit (Arbeitstage)
8 Tage
Anteil Fenstermontage:
4 Tage
Anteil Montage Innenfensterbänke:
2 Tage
Anteil Außenfensterbänke:
2 Tage
Die Vergabe der Bewertungssterne von 0 Sterne bis 5 Sterne erfolgt nach dem Steigerungs-Prinzip. 0 Sterne bedeutet also "kein oder nicht", 5 Sterne bedeuten "viel oder sehr". Wenn Sie genauer wissen wollen, was die Bewertungssterne für diese Bauetappe Fenster einbauen bedeuten, bitte einfach auf [Info] klicken - damit Sie DIESE Seite nicht irrtümlich verlieren, öffnen die Info-Links jeweils ein neues Fenster.
Spezielle Fachkenntnisse erforderlich: [Info]
★★★★★
Spezielles Werkzeug erforderlich: [Info]
★★★★★
Empfohlene Anzahl zusätzliches Hilfspersonal:
1
Einsparungspotenzial Baukosten: [Info]
★★★★★
Stress-Faktor: [Info]
★★★★★
Selbstbau zu empfehlen: [Info]
★★★★★
HSB Vorauswahl. Hilfreiche Links zu ausgewählten Werkzeugen und Produkten, die auch zum Thema dieser Seite "Fenster einbauen" passen, finden Sie auf einer eigenen HSB Werkzeug-Seite.
Sortiert nach Kategorien und Gewerken können Sie von dort aus für jede Bauetappe das richtige Werkzeug kaufen. Und bei Bedarf noch viel mehr.
Wenn es um den Einbau der Fenster geht, taucht immer wieder der Begriff "luftdichte Montage" auf. Oft wird darunter verstanden, dass im Haus alles so "dicht" gemacht wird, dass keine Luft mehr ins Haus kann, dass keine Fenster mehr geöffnet werden und dass nichts mehr "atmen" kann. Nichts davon stimmt.
Der luftdichte Fenstereinbau ist schlicht und einfach der letzte Stand der Technik. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Anstatt vieler Worte, hier unten ein Video, wie man ein Fenster einbauen sollte.
Veröffentlicht wurde die Fachanleitung von der frei zugänglichen Online Lern-Plattform "ConClip" mit Kurz-Videos für den Passivhausbau. Das Lernprojekt mit Schritt-für-Schritt-Erklärungen für wird unterstützt von der EU, leider wurde die Website conclip.eu/de noch nicht auf https umgestellt. Daher wurde von hier aus auch kein Link zu ConClip gesetzt.
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