Bauetappe Keller bauen: Fundierte Informationen über den Bau eines wasserdichten Rohbau-Kellers in Ortbeton-Bauweise für den Fall, das Ihr geplantes Einfamilienhaus tatsächlich mit Keller gebaut werden soll.
Dazu die persönliche "Keller-Geschichte" des Autors dieser Website als Anregung für die vielleicht wichtigsten Grundsatz-Entscheidung beim Hausbau.
Nutzen Sie die nüchternen Zahlen, Daten und Fakten über den Bau eines Kellers, um sich ein Bild über die erste große, im wahrsten Sinne des Wortes fundamentale Bauetappe auf Ihrem Weg zum eigenen Haus zu machen.
Informieren Sie sich, worauf es beim Kellerbau ankommt und welche konkreten Bauleistungen für die Errichtung eines Rohbaukellers enthalten sind.
Vergleichen Sie eventuell bereits vorhandene Angebote mit den hier angegebenen Errichtungskosten und finden Sie heraus, ob die angebotenen Preise angemessen oder zu hoch sind.
Und entscheiden Sie dann unter Abwägung aller Vor- und Nachteile, ob es überhaupt Sinn, bei Ihrem Haus einen Keller zu bauen. Oder eben nicht, was auch in Zeiten steigender Baupreise eine durchaus sinnvolle Überlegung sein sollte.
Erstellen Sie bei der Entscheidung für ein unterkellertes Haus ein eigenes detailliertes Leistungsverzeichnis für Ihren bereits geplanten Keller und machen Sie daraus eine Bauausschreibung. Eine andere Möglichkeit, vergleichbare Angebote auch für den Kellerbau zu bekommen, gibt es nicht.
Hinweis: Achten Sie auch auf die hilfreichen Informationen zwischen den im Inhaltsverzeichnis angeführten Haupt-Themen.
Der tatsächliche Leistungsumfang eines Kellers ist ausschließlich von den örtlichen Gegebenheiten und der gewünschten Nutzung abhängig und muss immer individuell geplant werden.
Für einen fertig ausgebauten Keller eines Hauses kann jedenfalls kein allgemein gültiger Standard-Leistungsumfang festgelegt werden. Hier unten daher der Mindest-Leistungsumfang für einen Rohbaukeller.
*** Eigentlich alle Keller-Probleme haben mit Wasser zu tun. Grundwasser, Sickerwasser, Kondenswasser oder Hochwasser. Hier ein Erfahrungsbericht aus der Praxis.
Ihre einzige Möglichkeit, vergleichbare Angebote von verschiedene Anbietern, die Ihren Keller bauen können, zu bekommen, ist ein detailliertes Leistungsverzeichnis.
Im Muster-LV Baumeisterarbeiten enthalten ist ein umfangreicher Auswahl- und Leistungskatalog mit detaillierten Leistungspositionen für die wichtigsten Baumeisterleistungen, die zur Errichtung Ihres Einfamilienhauses in Ziegelmassiv-Bauweise erforderlich sind.
Oder Sie entscheiden sich für das Muster-LV GU-Bau und legen gleich den Leistungsumfang für sämtliche Gewerke Ihres geplanten Einfamilienhauses fest. Am besten einfach in Ruhe informieren und dann richtig entscheiden.
Wie viel ein Keller in Ortbetonbauweise als Weiße Wanne ausgeführt kostet, wenn die Bauleistungen für den Rohbaukeller vom beauftragen Generalunternehmer (GU) im Zuge der Errichtung des gesamten Hauses durchgeführt werden.
Die hier angeführten Kosten gelten für ein Haus mit durchschnittlicher Größe und Ausstattung - also für ein durchschnittliches Einfamilienhaus.
Bitte beachten: Die hier angeführten Preise für den Bau des Kellers gelten nur, wenn der Keller im Zuge der Errichtung des gesamten Hauses gebaut wird. Sofern Sie NUR den Keller bauen lassen - z.B. für ein Fertighaus - muss mit deutlich höheren Baukosten gerechnet werden.
Ausgangspunkt für die hier angeführten Keller-Kosten:
EU-Durchschnittspreis
für ein durchschnittliches Einfamilienhaus gemäß Basispreis EFH Baukostenschlüssel.
Baukostenanteil in % der gesamten Hauskosten:
15 %
Anteil Arbeitskosten:
60 %
Anteil Materialkosten:
40 %
Daher Verhältnis Arbeitskosten : Materialkosten:
60 : 40
Baukostenanteil in EUR der gesamten Hauskosten:
45.220 €
Anteil Arbeitskosten:
27.132 €
Anteil Materialkosten:
18.088 €
Die hier unten angeführte Richtwert für die Baukosten je Quadratmeter verbaute Fläche gilt wie bei allen Preise für ein "durchschnittliches Vergleichshaus". Die tatsächlichen Werte für IHR Haus können unter Umständen daher mehr oder weniger stark von diesen Richtpreisen abweichen.
Beispielsweise dann, wenn Sie einen Keller bauen, der kleiner oder größer als das darüber liegende Erdgeschoss ist.
Kosten Keller je m² verbaute Fläche gesamt:
532 €
Der hier angegebene Richtwert ist nur eine andere, allerdings in der Baubranche nicht übliche Art der Darstellung des Preises für einen Keller.
In diesem Fall wurden lediglich die anteiligen Gesamtkosten für den Keller (30.600 EUR) durch die Wohnfläche des hier zugrunde liegenden durchschnittlichen Einfamilienhauses (140 m²) dividiert.
Zu beachten ist hier außerdem, dass der angeführte Richtwert nur für ein Wohnhaus mit ausgebautem Wohn-Dachgeschoß gilt - also für ein Obergeschoss mit Kniestock, und Dachstuhl. Oder für ein Flachdach-Haus mit einer massiven Decke statt eines Dachstuhls.
Kosten Keller je m² Wohnfläche gesamt:
323 €
ACHTUNG! Höhere Preise, wenn Sie NUR den Keller bauen lassen.
Wenn Sie von wem auch immer NUR den Keller bauen lassen, müssen Sie mit wesentlich höheren Baukosten rechnen, weil die ausführende Kellerbaufirma aufgrund
des niedrigeren Auftragsvolumens im Gegensatz zum GU
(Generalunternehmer) mit völlig anderen Deckungsbeiträgen kalkuliert.
Die auf dieser Seite angeführten Baukosten für den Keller können daher nur über eine professionelle Bauausschreibung erzielt werden, in der zumindest sämtliche Baumeisterarbeiten für die Errichtung des gesamten Einfamilienhauses enthalten sind.
Die mit einem + Plus oder - Minus versehenen Angaben bedeuten die Abweichung von den Werten, die bei der Ausführung durch ein Bauunternehmen anzusetzen sind.
Beispiel: +15 % bei den Materialkosten bedeutet, dass Sie als privater Bauherr für die Baustoffe, die nötig sind, um den Keller bauen zu können, um 15 % mehr bezahlen müssen.
Die angeführten Materialkosten stellen daher den Aufpreis bei Einkauf in Eigenregie im Vergleich zu den Kosten für die Materialbeistellung durch eine Firma dar.
Materialkosten und Baustoffpreise - Aufpreis in %:
+ 15 %
Materialkosten und Baustoffpreise - Aufpreis in EUR:
+ 2.713 €
Einsparungspotenzial bei Arbeitskosten in %:
- 30 %
Einsparungspotenzial bei Anteil Arbeitskosten in EUR:
- 8.139 €
Einsparungspotenzial gesamt in % der Kellerkosten:
- 12 %
Einsparungspotenzial gesamt in EUR:
- 5.426 €
Sollten Sie sich, aus welchen Gründen auch immer, dazu entschließen, den Keller tatsächlich in Eigenregie zu bauen, wird hier davon ausgegangen, dass die erforderlichen Arbeiten Schritt für Schritt richtig ausgeführt werden.
Die meisten Schäden und Baumängel beim Hausbau treten übrigen überall dort auf, wo Wasser eindringen kann. Und naturgemäß ist damit der Keller am meisten gefährdet. Ein Grund mehr, beim Bau der Rohbaukellers alles richtig zu machen.
Die tatsächliche Bauzeit für die Kellererrichtung kann durch die individuellen Besonderheiten eines Bauprojektes (z.B. Bodenverhältnisse, unterirdische Einbauten) von den hier angegebenen Richtwerten mehr oder weniger stark abweichen.
Die genauen Bauzeiten für jede Bauetappe sind jedenfalls immer schon weit vor der Bauausführung in einem detaillierten Bauzeitenplan festzulegen.
Durchschnittliche Bauzeit für den Keller-Rohbau:
9 Tage
Anteil Erdarbeiten (Baugrubenaushub):
2 Tage
Anteil Bodenplatte und Kanalisierungsarbeiten:
2 Tage
Anteil Rohbaukeller:
5 Tage
Keller ausbauen zu einem späteren Zeitpunkt (zusätzlich):
5 Tage
Angaben für vergleichbaren Personaleinsatz wie bei der Durchführung der Baumeisterarbeiten für die Errichtung eines wasserdichten Kellers in Ortbetonbauweise mit Stahlbewehrung durch ein Bauunternehmen und bei durchschnittlichem handwerklichen Geschick des eingesetzten Personals.
Zeit ist Geld. Diese Behauptung stimmt zwar nicht immer, in jedem Fall aber beim Hausbau und hier wiederum vor allem beim Keller bauen. Damit ist allerdings nicht gemeint, dass Sie Geld sparen, wenn Sie Ihre eigene Zeit in Eigenleistungen investieren.
Geschätzte Bauzeit für Keller Rohbau:
14 Tage
Geschätzte Bauzeit für späteren Kellerausbau:
10 Tage
Das hängt ausschließlich von den Fähigkeiten des eingesetzten Personals ab. Die hier angegebenen Bauzeiten für die Errichtung des Kellers in Eigenregie gelten jedenfalls nur, wenn die Arbeiten von Leuten mit Erfahrung am Bau durchgeführt werden.
Der Zeitfaktor für Leute, die nicht täglich am Bau arbeiten beträgt mindestens 2. Das bedeutet, dass für Arbeiten, für die ein Baufacharbeiter 1 Stunde braucht, mindestens 2 Stunden einkalkuliert werden müssen. Aufgrund der fehlenden Routine ist der Faktor jedoch meistens noch viel größer.
Für detaillierte Informationen über die jeweiligen Bewertungskriterien [Info] klicken.
Spezielle Fachkenntnisse erforderlich: [Info]
★★★★★
Spezielles Werkzeug erforderlich: [Info]
★★★★★
Empfohlene Anzahl zusätzliches Hilfspersonal:
4
Einsparungspotenzial Baukosten: [Info]
★★★★★
Stress-Faktor: [Info]
★★★★★
Selbstbau zu empfehlen: [Info]
★★★★★
Falls Sie sich tatsächlich dazu entschließen, den Keller im Rahmen einer Nachbarschaftshilfe oder wie auch immer in Eigenregie zu bauen, sollten Sie zumindest die größten Fehlerquellen von vornherein ausschalten.
Im Detail kann an dieser Stelle zwar nicht auf alle Fehlerquellen eingegangen werden, trotzdem hier die gefährlichste Falle beim Keller bauen überhaupt:
Um es kurz zu machen: Kaum jemand weiß, warum man überhaupt auf den Gedanken kommt, bei einem Einfamilienhaus eine Kelleraußenstiege haben zu wollen. Vermutlich ist das so ähnlich wie bei einem Balkon: Jeder möchte ihn haben, und wenn er da ist, wird er kaum genutzt. Wozu also?
Tatsache ist, dass eine außen errichtete Kellerstiege bzw. Kellertreppe nur Probleme verursacht - und zwar egal, ob der Keller als weiße oder schwarze Wanne ausgeführt wird.
NOTLÖSUNG: Wenn Sie aus irgendwelchen Gründen auf einen Kelleraußenabgang nicht verzichten können, sollten Sie zumindest diese Vorkehrungen treffen.
HSB Vorauswahl. Hilfreiche Links zu ausgewählten Werkzeugen und Produkten, die genau zum Thema dieser Seite "Keller bauen" passen, finden Sie auf einer eigenen HSB Werkzeug-Seite.
Sortiert nach Kategorien und Gewerken können Sie von dort aus für jede Bauetappe das richtige Werkzeug kaufen. Und bei Bedarf noch viel mehr.
Ganz am Anfang war der Keller nichts anderes als ein Lagerkeller. Alles, was nicht im Wohnbereich Platz fand, landete irgendwann einmal im Keller.
Unnötig zu erzählen, was genau alles im Keller gelandet ist. Aber weil ja genug "Platz" vorhanden war, wurde das Gerümpel mit der Zeit immer mehr.
Etwa ein Jahr lang war das Keller-Büro eine brauchbare Notlösung - aber auch nicht mehr. Ist ja auch nicht gerade lustig, sich den ganzen Tag "unter Tag" zu begeben. Als das im Keller versteckte Büro eines Tages nicht mehr gebraucht wurde, war die Idee geboren, eine Sauna in den Keller zu bauen. Am Anfang eine schöne Sache.
Und weil das Saunieren im Keller mangels fehlender Infrastruktur (kein WC, kein gemütlicher Ruheraum, kein TV-Anschluss) nicht wirklich komfortabel war, wurde der Entschluss gefasst, den Keller zu einer kleinen Wellnessoase auszubauen.
Alles andere wurde dem letzten Stand der Technik entsprechend ausgebaut. Jetzt gibt es ein eigenes WC mit Hebeanlage, eine Dusche und natürlich einen Waschtisch mit Spiegel. Dazu noch einen TV-Anschluss und was halt so dazugehört, wenn man sich etwas gönnen will. Sogar ein original großer Billardtisch fand in der neuen Erholungszone Platz.
Das Ganze hat natürlich eine schöne Stange Geld gekostet. Aber dafür hatten wir nun etwas ganz Besonderes. Eine Wellnessoase vom Feinsten. Bis heute wurde diese Oase der Ruhe so ungefähr dreimal pro Jahr genutzt. Billard gespielt wurde nicht viel öfter - vielleicht fünfmal im Jahr?
Und eines Tages kam dann das erste schlimme Hochwasser ...
Aber was soll's - ist ja nochmals gut gegangen. Zumindest bis zum nächsten Hochwasser, das dann tatsächlich erneut kam.
Was soll ich sagen? Natürlich hatte ich damals einen wasserdichten Keller bauen lassen. Wo das Wasser dann trotzdem herkam, war aber rätselhaft. Jedenfalls gab es irgendwo eine undichte Stelle, die ich zuerst einfach nicht ausfindig machen konnte, weil ja der gesamte Keller mit viel Aufwand ausgebaut wurde und zur Fehlersuche alles wieder zu demontieren gewesen wäre...
Heute wird im ganzen Keller eigentlich nur mehr die Waschküche benutzt. Zum Leidwesen meiner lieben Frau. Das Badezimmer und die Ankleide sind bei uns im ersten Stock und daher muss die Schmutzwäsche immer über zwei Geschosse in den Keller gebracht werden. Zwischendurch alles in den Trockner umräumen. Und dann wieder alles hinauf.
Verstehen Sie mich nicht falsch. Die paar Schritte im Haus sind schon zu schaffen. Solange die Beine noch funktionieren, ist das kein Problem. Und das bisschen Stufensteigen ist ja auch gesund... Von meinem Schlaganfall, den ich zu Weihnachten 2010 ohne irgendwelche vorherige Anzeichen von einer Sekunde auf die andere erlitt, möchte ich hier aber erst gar nicht sprechen.
Keine Sorge, ich habe zwar das Gehen (und auch das Stufensteigen) wieder neu lernen müssen und noch einiges mehr, aber heute geht es mir wieder gut.
Übrigens: Die undichte Stelle im Keller konnte schließlich doch lokalisiert werden. Eine undichte Fuge im Tankraum, wo beim Hochwasser das Grundwasser fingerdick in den Keller strömen konnte.
Blöderweise war die undichte Stelle nicht zugänglich, weil von den Tanks verbaut. Also musste einer der drei Öltanks entfernt und entsorgt werden, um zur mittlerweile behobenen Fehlerquelle zu gelangen.
Jetzt alles noch einmal bauen? Wirklich nicht. Im Keller ist ja ohnehin schon alles vorhanden ...
Und jetzt zum Schluss noch einmal: Das alles ist meine ganz persönliche Meinung. Als ich mich vor vielen Jahren selbst für oder gegen einen Kellerbau entscheiden musste, folgte ich dummerweise den "klassischen" Ansichten und Argumenten meiner damaligen "Berater".
Wenn Sie mich heute fragen, ob ich mich wieder für einen Keller entscheiden würde, kann ich jedenfalls nur aus tiefster Überzeugung und Erfahrung antworten: Keller Bauen - NEIN! Nie und nimmer. IHRE Entscheidung müssen SIE ganz alleine treffen.
Empfohlen von Wilfried Ritter | Website-Autor
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