Vorteile einer Baubetreuung
von Arno
(Graz)
Ich habe mir ihr eBook Erfolgreicher Hauskauf & Hausbau gekauft und ich muss sagen, dass es Gold wert ist! Die Informationen die man hier erhält sind wirklich gut! Ich bin nun des öfteren darauf gestoßen, dass sie dringend einen Architekten oder Baumanager empfehlen. Daher hätte ich eine Frage an sie, speziell für meinen Fall.
Wir möchten von einem Bauträger ein Einfamilienhaus kaufen. Der Bauträger garantiert uns einen Fixpreis. Es sind bereits alle Objekte bauverhandelt und fertig geplant. Außerdem konnten wir 2 bereits fertig gestellte Häuser besichtigen. Daher stellt sich für uns die Frage, wie uns hier ein Baumanager Geld sparen kann und ob das in diesem Fall wirklich notwendig ist.
Wie konkret würden wir ihrer Meinung nach einen Vorteil daraus ziehen einen Baumanager zu beauftragen. Was genau wird er in diesem Fall leisten (können). Und schlussendlich haben wir absolut keine Vorstellung wie viel ein Baumanager kostet. Zum Bau selbst: Massivbau Ziegel, Bauzeit ca. 8 Monate in Niedrigenergiebauweise. Ich danke ihnen schon vorab für ihre Antwort! mfg Arno
Antwort:
Hallo Arno,
vorerst danke für Ihre Anfrage. Freut mich, dass mein Ratgeber
Erfolgreicher Hausbau & Hauskauf für Sie von Nutzen ist. Zu Ihrer Frage, ob ein Baumanager in Ihrem Fall sinnvoll ist, kann ich Ihnen nur mit Nachdruck sagen:
JA! Vor allem deshalb, weil Sie von einem Bauträger ein Haus erwerben wollen, welches erst gebaut werden muss. Und damit verbunden sind viele Hürden und Fallen, die Sie als Laie nicht erkennen werden. Ich kenne jetzt zwar nicht den vorgesehenen Bauträgervertrag, trotzdem gehe ich davon aus, dass dieser Vertrag vor allem zum Vorteil des Bauträgers ausgelegt sein wird. Das ist nämlich die "gängige" Regel.
Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass es während der Bauzeit mit Garantie irgendwann zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Ihnen und dem Bauträger kommen wird. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig. Tatsache ist, dass IMMER ums Geld gestritten wird - nämlich um IHR Geld.
Davor schützt Sie auch ein Bauträgervertrag nicht. Auch dann nicht, wenn dieser dem Anschein nach "ordentlich" aussieht. In der Praxis bedeutet das, dass die wichtigsten Eckpunkte der Bauabwicklung im Vertrag festgelegt sein müssen. Dazu gehören beispielsweise: Termine, Zahlungsbedingungen, Mängel und viele weitere Punkte. Einen Überblick über alle wichtigen Vertragsbedingungen finden Sie übriges auf meiner Website in meinem
Online Muster-LV.
Was tun Sie aber, wenn diese Punkte vom Bauträger nicht eingehalten werden? Wenn also beispielsweise wenn...
- Wenn die Termine nicht eingehalten werden?
- Wenn Zahlungen verlangt werden, die nicht dem Vertrag entsprechen?
- Wenn Sie Mängel behaupten, die der Bauträger nicht anerkennt, weil er Ihnen einredet, dass alles in Ordnung ist?
- Wenn die Außenanlagen nicht plangemäß ausgeführt werden?
- Wenn Ihr Haus beim Einzugstermin noch nicht ausgetrocknet ist?
- Wenn die Energiekennzahlen aufgrund falscher Materialien nicht erreicht werden?
- Wenn Leistungen nicht ausgeführt werden, die Sie eigentlich erwartet hätten?
- Wenn Leistungen anders als geplant ausgeführt werden?
Oder wie verhalten Sie sich, wenn der Bauträger Subfirmen nicht bezahlt? Wenn offensichtlich gepfuscht wird? Wenn der Bauträger in Konkurs geht?
An dieser Stelle höre ich aber auf, weil ich Ihnen noch unzählige andere "Fälle" aufzählen könnte, die auf Sie zukommen werden, wenn Sie auf sich alleine gestellt sind. Ich verspreche Ihnen jedenfalls, dass Sie - falls Sie sich keine professionelle Unterstützung organisieren - mit Problemen konfrontiert werden, die Sie alleine nicht lösen können. Im Gegenteil. Jedes einzelne Problem wird Sie schlussendlich viel Geld kosten. Auch dann, wenn ein Fixbetrag bzw. Festpreis vereinbart wurde!
Spätestens dann würden Sie sich wünschen, einen Baumanager beauftragt zu haben, der Ihnen selbst alle möglichen und unmöglichen Probleme vom Hals hält. Im Hinblick auf die Kosten wird das allerdings die beste Investition sein, die Sie jemals tätigen können. Wie hoch die Kosten für eine umfassende Baubetreuung sein werden, hängt von mehreren Faktoren ab. In der Praxis werden diese Kosten übrigens bei
rund 5 - 7% der Gesamtprojektkosten liegen.
Wie Sie nun weiter vorgehen sollten?
Zuallererst. Unterschreiben Sie keinesfalls irgendwelche Kaufverträge oder Kaufanbote, bevor Sie einen Baumanager beauftragt haben. Kontaktieren Sie vielmehr umgehend ein Architektur- oder Baumanagementbüro und fragen Sie dort einfach an, ob diese Spezialisten Sie als Bauherr bei der Abwicklung Ihres geplanten Projektes vertreten können.
Sagen Sie konkret, worum es bei Ihrem geplanten Bauträgerprojekt geht und lassen Sie sich ein kurzfristiges Angebot für zumindest folgende Leistungen unterbreiten:
- Prüfung Bauträgervertrag
- Prüfung Bau- und Ausstattungsbeschreibung
- Preisverhandlung mit Bauträger
- Vereinbarung der Zahlungskonditionen (inkl. Skontoerlöse) mit dem Bauträger
- Dokumentation des gesamten Bauablaufs
- Regelmäßige Qualitätskontrollen
- Rechnungsprüfung
- Mängelbehebungs-Management
- Leistungsabnahmen
- Übergabeprotokolle
Alleine durch die Punkte
Preisverhandlung und
Zahlungskonditionen wird der Baumanager dafür sorgen, dass seine eigenen Kosten für Sie weitgehend kostenneutral sein werden.
Übrigens: Für Ihr Bauvorhaben passende Architekten oder Baumanager können Sie bei Bedarf ganz einfach gleich auf meiner Website finden. Auf der Infoseite
Wie Sie Ihren Architekt oder Baumanager finden erfahren Sie alle Details zur Architektensuche. Und in diesem Sinne wünsche ich mir, dass Sie meinen Rat auch befolgen.
Mehr Erfolg beim Hausbau!
Wilfried Ritter
Autor und Herausgeber
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