Baukosten Passivhaus Bauen
von Manfred
(Stuttgart)
Eine klare Architektur passt optimal zum Passivhaus
Wir würden gern ein Passivhaus bauen, sind aber noch nicht ganz sicher, ob wir uns das auch leisten können. Wie viel kostet ein Passivhaus im Vergleich zu einem normalen Haus? Kannst du uns brauchbare Informationen aus der Praxis geben? MfG, Manfred
Bauhilfe24-Antwort
Wenn du wirklich ein Passivhaus bauen willst, kann ich dir schon heute sagen, dass du die Entscheidung nicht bereuen wirst. Im Gegenteil. Schon bei der ersten Betriebskostenabrechnung wird bei dir richtige Freude aufkommen. Wie hoch der tatsächliche Mehraufwand für das Bauen eines Passivhauses sein wird, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab. Ungeachtet dessen, kann als Richtwert angenommen werden, dass die Baukosten bei einem Passivhaus durchschnittlich um etwa 10% höher liegen, als bei einem herkömmlichen Haus.
Das ist aber nur ein Durchschnittswert. Es kann nämlich auch sein, dass ein Passivhaus gar nicht mehr kostet. Häuser mit einem durchdachten Raumkonzept und einer geradlinigen, klaren Architektur können unter Umständen sogar weniger kosten.
Aber wie gesagt: Ohne dass ich jetzt weiß, welches Haus du tatsächlich haben möchtest, würde ich sicherheitshalber von den oben genannten Mehrkosten ausgehen.
Das betrifft aber nur die momentanen Investitionskosten. Meiner Ansicht nach sind bei einem Haus aber vor allem die
Betriebskosten über die gesamte Lebensdauer von sehr großer Bedeutung. Und bei dieser Betrachtungsweise sind die Gesamtkosten bei einem Passivhaus mit Garantie am niedrigsten. Bei jährlichen Heizkosten (inkl. Warmwasseraufbereitung) von vielleicht 100 Euro ist das aber kein Wunder. Ein herkömmliches Haus kostet dagegen schon einmal leicht das Zehnfache.
Zusammengefasst bin ich der Meinung, dass die um etwa 10% höheren Investitionskosten für ein Haus im Passivhausstandard die beste Geldanlage überhaupt sind. Die spätere Ersparnis bei den monatlichen Betriebskosten ist sicher größer als die monatlichen Finanzierungskosten für die Mehrkosten.
Daher spricht auch im Hinblick auf die Finanzierung sehr viel für ein Passivhaus. Schließlich fällt für dich mit einem Passivhaus die Unsicherheit der zukünftigen Betriebskosten weg und das bedeutet auch ein geringeres Risiko für die finanzierende Bank. Die drei schlagkräftigsten Argumente für ein Passivhaus sind aber trotzdem unbestritten:
- Höchster Wohnkomfort
- Absolute Behaglichkeit
- Niedrigste Energiekosten
Ein Passivhaus ist also mit Sicherheit die beste Wahl. Und außerdem - das scheinen noch immer nicht wirklich alle zu wissen: Ab 2020 ist der Passivhaus-Standard in der ganze EU ohnehin praktisch Pflicht. Ob die Bezeichnung für diesen Energiestandard dann Nullenergiehaus, Fast-Nullenergiehaus oder wie auch immer lauten mag - gemeint ist damit im Wesentlichen ein Haus im Passivhaus-Standard...
Mehr Erfolg beim Hausbau!
Wilfried Ritter
Autor und Herausgeber
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