Hausbau Planen - Richtiges Vorgehen
von Johanna
(D - Brandenburg)
Wir haben leider noch nicht viel Zeit mit Ihren Ratgebern verbringen können, konnten also noch nicht herausfinden, wie wir die Informationen zum Thema 'Hausbau' auf die Themen 'Wohnungskauf' und 'Aus- oder Umbau' übertragen können.
Wahrscheinlich wird es wohl auf die Analyse der Handwerkerleistungen und Preise hinauslaufen, oder? Meine Frage nun... Haben Sie ein paar Tipps, wie wir Ihr geballtes Hausbau-Wissen auf unser angedachtes Projekt
Wohnung kaufen,
Wohnung umbauen oder
Wohnung ausbauen übertragen können? Idealerweise finden wir einen schönen Rohbau, den wir nach unseren Vorstellungen ausbauen können. Vielen Dank für Ihre Ideen und beste Grüße, Johanna
Bauhilfe24-Antwort
Wie Sie beim Hausbau oder Hauskauf am besten vorgehen sollten
An
alle angehenden Hausbesitzer!
Im Grunde genommen ist es eigentlich egal, ob Sie ein neues Haus
selber bauen, bauen
lassen oder ob Sie ein Haus oder eine Wohnung
kaufen möchten. Es geht
IMMER um Folgendes:
Wenn SIE (und nur SIE) genau wissen, was Sie wollen, haben Sie die wichtigste Hürde bereits geschafft. Das hört sich zwar vielleicht etwas zu einfach an, ist aber der wichtigste Punkt überhaupt. Und Sie dürfen mir glauben, dass ich weiß, wovon ich spreche.
Fakt ist, dass 99% der Eigenheimbesitzer bei der Umsetzung ihres Projektes gravierende Fehler machen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind. Verlorenes Geld bleibt verloren. Und die erlittenen Verluste wieder ausgleichen zu wollen, ist oft nur mit sehr viel Anstrengungen und Entbehrungen möglich.
Was ist die häufigste Ursache für das Scheitern?
Ganz einfach: Es ist das Überschätzen der eigenen Fähigkeiten.
Im Klartext: Wie soll beispielsweise ein Bäcker ein Haus bauen können? Warum soll ein Blumenhändler wissen, worauf es beim Immobilienkauf ankommt? Warum soll ein Friseur ein Bauprojekt richtig leiten können? Diese Fragenliste könnte unendlich lang fortgesetzt werden. Aber Sie wissen jetzt ohnehin schon, was gemeint ist.
Jedenfalls glauben die meisten Leute interessanterweise gerade dann, wenn es um das Thema "Eigenes Haus" geht, dass das alles "kein Problem" sei. "Ein Haus zu bauen kann doch wohl nicht wirklich so schwer sein. Und eine Wohnung zu kaufen, schon gar nicht..."
Warum diese längst veralteten Ansichten immer noch überwiegen, kann ich Ihnen nicht sagen. Seltsam ist das Ganze aber allemal.
Wozu gibt es Bau- und Immobilienfachleute? Also Leute, die dazu da sind, die Wünsche der Kunden möglichst perfekt umzusetzen? Vor allem aber Leute, die ihr Geschäft mit viel Einsatz von der Pike auf gelernt haben und das Gelernte auch richtig anwenden können.
Wie auch immer: Vermutlich liegt es an der "Ich kann selbst alles am besten"-Mentalität. Damit soll nach außen hin der Eindruck vermittelt werden, man könne doch problemlos alles auch alleine machen.
Wie viel dabei wirklich schief geht und wie viel Geld dabei in den Sand gesetzt wurde, erfährt in der Regel erst dann jemand, wenn beispielsweise einer dieser haarsträubenden Baupfusch-Fernsehberichte über das Elend eines Bauherrn ausgestrahlt wird. Solche Berichte über desolate Wohnungen und Bauruinen haben sicherlich auch Sie schon gesehen...
Jetzt aber zur Sache: Ich weiß natürlich nicht genau, wie es um IHRE Fähigkeiten bestellt ist. Wenn Sie selbst vom Fach sind, werden Sie wohl wissen, was zu ist. Aber dann hätten Sie mich vermutlich nicht um Rat gefragt.
Also: Wenn ich Ihnen einen wirklich guten Rat geben darf, sollten Sie Ihr Vorhaben so in die Tat umsetzten:
- 1. Definieren Sie exakt, was SIE haben möchten.
- 2. Beauftragen Sie einen Fachmann, der Ihre Wünsche und Pläne in die Tat umsetzt.
Dieser Weg scheint nur anfangs ein teurer Weg zu sein, weil schließlich ja niemand kostenlos für Sie arbeiten wird. Sie müssen aber berücksichtigen, dass ein ausgewiesener Fachmann vor allem dazu da ist, Ihnen dabei zu helfen, Ihre Ziele zu erreichen. Auf den Punkt gebracht:
Beste Qualität - zum niedrigsten Preis - in der vorgegebenen Zeit
Das Wichtigste: Um überhaupt ein Ziel erreichen zu können, müssen SIE ein konkretes Ziel vorgeben. Damit verstehen Sie vielleicht jetzt auch, warum es egal ist, ob Sie ein Haus bauen oder bauen lassen wollen. Oder ob Sie eine Wohnung kaufen möchten.
Auch wenn Sie noch daran zweifeln sollten: Die größte Hürde (nicht nur) eines Bauherrn ist
IMMER: Ein konkretes Ziel exakt zu definieren. Damit wir uns richtig verstehen: Alleine der Wunsch, "ein" Eigenheim haben zu wollen, ist noch lange kein Ziel! Um wirklich genau herauszufinden, was SIE wollen, müssen Sie vielmehr intensiv daran arbeiten, beispielsweise auch diese wichtigen Fragen zu beantworten:
- Wie soll mein zukünftiges Eigenheim aussehen?
- Was muss mein Eigenheim technisch alles "können"?
- Wo genau will ich in Zukunft leben?
- Wie viel Geld darf ich maximal ausgeben?
- Wann soll mein Eigenheim bezugsfertig sein?
Darüber hinaus sind aber auch die Antworten auf diese Fragen von großer Bedeutung:
- Welche Fähigkeiten besitze ich, um mein Projekt "Eigenheim" zu realisieren?
- Überschätze ich vielleicht meine eigenen Fähigkeiten?
- Bin ich handwerklich begabt?
- Kann ich etwas besser als andere?
- Habe ich genug Zeit, um mich selbst um alles zu kümmern?
- Habe ich Erfahrungen mit der Bewertung und Einschätzung von Immobilien?
- Verfüge ich über das nötige Fachwissen, um ein Bauprojekt selbst leiten zu können?
Erst dann, wenn Sie diese Fragen ehrlich beantwortet haben, können Sie sich daran machen, Ihr Projekt umzusetzen. Konzentrieren Sie sich also vorerst darauf, einen geeigneten Fachmann für die Realisierung Ihres Vorhabens ausfindig zu machen. Damit sind Sie vorerst einmal mehr als ausreichend ausgelastet. Und außerdem müssen Sie sich ja ohnehin auch noch mit vollem Einsatz darum kümmern, herauszufinden,
was SIE eigentlich genau haben wollen...Und damit hoffe ich, Ihnen verdeutlicht zu haben, dass es eigentlich nur einen einzigen
erfolgreichen Weg zum Eigenheim gibt. Nehmen Sie rechtzeitig die
Hilfe von Fachleuten in Anspruch!Mehr Erfolg beim Hausbau!
Wilfried Ritter
Autor und Herausgeber
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